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Wertes der Gesamtausfuhr dar. Auch Hinteriudien und die Inselwelt
des südöstlichen Asiens liefern dem Welthandel zwar einen reichen Schatz
von Erzeugnissen des tropischen Klimas: Kaffee, Zucker, Reis, Pfeffer
und andere Gewürze, Färb- und Gerbstoffe, Hölzer, Mineralien und
Erze, aber kaum irgend einen nennenswerten Jndustrieartikcl. In
Australien bildet die Wolle den Hauptausfuhrartikel — im Jahre 1880
für 40O Millionen Mark — dazu kommen noch andere Erzeugnisse der
Viehzucht, ferner Metalle, namentlich Gold, außerdem Kohlen, Getreide,
Flachs und Erzeugnisse der freiwachscnden Vegetation. Im nördlichen
und südlichen Afrika decken gleichfalls die Produkte des Ackerbaus, der
Viehzucht und des Bergbaus fast gänzlich die Ausfuhr. Jnnerafrika ist
im Warenaustausch auf die Produkte wildwachsender Pflanzen, auf Öl¬
früchte, Hölzer und Harze, und alls das Elfenbein, das Ergebnis der
Jagd auf Elefanten und Nashörner, angewiesen. Die Bergländer an
der Westküste Südamerikas beuten ihre reichen Metallschätze und die
Waldungen der Cordillcren zugunsten des Welthandels aus. Das weite
Steppengebiet, das sich östlich an diese gewaltige Bergkette anlehnt, ist
auf die Ausfuhr der Erzeugnisse der Viehwirtschaft beschränkt. Die
nördlich davon gelegene Zone der tropischen Vegetation führt dem Welt¬
handel ungeheure Mengen von Kaffee und Zucker, ferner Kakao, Tabak,
mannigfache Gewürze, Drogen und Heilpflanzen, tropische Hölzer und
Farbstoffe zu. In den Vereinigten Staaten von Amerika kommen für
die Ausfuhr besonders die Erzeugnisse der Landwirtschaft, Baumwolle,
Getreide und Mehl, Fleisch und Fleischprodukte, endlich Tabak in
Betracht. Unter den ausgeführten Minenprodukten nimmt das Pe¬
troleum, dessen Ausfuhrwert 1892 nahezu 200 Millionen Mark betrug,
die erste Stelle ein. Bei dem schnellen Aufschwung der nordamcrikanischen
Industrie hat sich aber auch bereits eine ansehnliche Ausfuhr industrieller
Erzeugnisse entwickelt, sodaß allein an Holz-, Eisen- und Lederwaren
sowie an Baumwollfabrikaten jährlich für etwa 300 Millionen Mark
ausgeführt werden.
Im Osten von Europa, sowie in Italien, Portugal, Österreich-
Ungarn und Dänemark bilden landwirtschaftliche Produkte die Haupt¬
ausfuhrartikel, während in den skandinavischen Ländern die Erzeugnisse
der Fischerei, der Forstwirtschaft und des Bergbaues in dieser Hinsicht
vorwiegen. Dagegen übertrifft in Belgien, Frankreich, in der Schweiz,
im Deutschen Reich und hauptsächlich in Großbritannien die Ausfuhr
von Industrie-Erzeugnissen entschieden diejenige anderer Produkte. In