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manchen Elefanten verging nahezu eine Stunde, ehe es gelang, das Tau
um den Hals zu befestigen. Endlich war auch diese Arbeit beendet.
Aber jetzt kam das Schwerste, das Wegführen der gefesselten Tiere.
Nachdem man an einer Stelle den Zaun entfernt hatte, wurden zwei von
der Halsschlinge eines gefangenen Elefanten auslaufende Taue und die
Enden der Beinfesfeln an den Leibgurten von drei oder vier zahmen
Elefanten befestigt. Die Taue waren so lang, daß zwischen dem Ge¬
fangenen und seinen Führern etwa 6 Meter Abstand gehalten werden
konnte. Beim Verlassen der Umzäunung versuchten die wilden Elefanten
sofort zu entfliehen; aber alle Anstrengungen waren vergeblich. Trotz
allen Widerstrebens wurden die Tiere an den für sie bestimmten Platz
geführt und hier zwischen Bäumen festgebunden. Auch dabei halfen die
zahmen Elefanten. Es war ein Vergnügen, zu sehen, wie sie die Taue
ins Maul nahmen, um die ihnen bezeichneten Bäume herumliefen und
dabei die Seile so straff zogen, daß ihr gefangener Kamerad sich kaum
noch rühren konnte. Der Führer schlug dann die Knoten in die Taue,
und die Arbeit begann mit einem andern Elefanten.
Nachdem sämtliche Elefanten angebunden waren, wurde ihnen von
ihren zahmen Kameraden Futter gebracht. Aber nur die wenigsten
zeigten Neigung zum Fressen. Die meisten schleuderten die dargereichten
Gaben mit dem Rüssel hoch in die Luft, brüllten, wälzten sich auf der
Erde, stampften mit den Füßen und schlugen mit dem Rüssel auf den
Boden, wobei sie laute Trompetentöne ausstießen. Kam ein Mensch in ihre
Nähe, so rollten sie den Rüssel auf und versuchten, auf ihn loszustürzen.
Nach einigen Tagen hatten die Tiere schon viel von ihrer Wildheit
abgelegt. Einige ließen sich schon von einem einzigen zahmen Elefanten
nach der Tränke führen, und einer der jüngeren gestattete sogar einem
Führer, sich auf seinen Hals zu setzen.
Die eigentliche Abrichtung der Tiere nimmt sechs bis acht Monate
in Anspruch. Dann aber steht der Elefant als Last-, Reit- und Arbeits¬
tier unübertroffen da; denn er ist imstande, dem Menschen Dienste zu
leisten wie kein anderer Vierfüßler. Man muß ihn gesehen haben, wie
er aus den Wäldern die gefüllten Bäume herausschleppt, wie er die
aufgeflößten Hölzer vom Flusse auf den Sügetisch trägt und später
die geschnittenen Bretter wieder zum Stapelplatz bringt, wie er auf
kriegerischen und friedlichen Zügen, auf Reisen und Tigerjagden willig
die schwersten Lasten trägt. Dann erst kann man ermessen, welchen
hohen Wert der gezähmte Elefant für den Menschen besitzt.