Full text: Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs

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sich und ihre Kinder unter die Arme zu greifen. Der König gewährte 
das Gesuch. Das vorhandene Kapital zu diesem Unternehmen betrug 
nur 2000 fl., welche die britische Bibelgesellschaft in London ihr 
übermachen ließ. Anfangs wurde nur der Druck von 10,000 Bibeln 
und 2000 Neuen Testamenten veranstaltet, und auch hiezu konnten 
die Mittel schwer zusammengebracht werden. Und siehe, der Segen 
Gottes war so sichtbar bei diesem Werk, daß die Gesellschaft im 
Jahr 1848 bereits 534,507 Bibeln und Nene Testamente aufführen 
konnte, welche bis dahin durch ihren Dienst in Württemberg ausge¬ 
geben wurden. Das ist freilich schon eine hübsche Summe, und das 
Samenkorn, das die englische Mnttergesellschast mit ihrem Geschenk 
von 2000 fl. in den württembergischen Boden gelegt, hat fürwahr 
reichlich getragen. Und doch verschwindet diese Summe fast ganz, 
wenn wir hören, daß die Zahl der Bibeln, welche die englische Bibel¬ 
gesellschaft bis zum Jahr 1847 verbreitet hat, die Höhe von 19,741,770 
erreicht. Die sechs und fünfzig Töchtergesellschaften in den nicht bri¬ 
tischen Ländern haben aber auch der Mutter wacker nachgeeifert und 
bis dahin 11,207,086 Bibeln und Neue Testamente ausgegeben, und 
so belauft sich die Aussaat von Bibeln und Bibeltheilen, welche durch 
sämtliche Bibelgesellschaften vom Jahr 1804 bis zum Jahr 1847 in 
der Welt ausgebreitet worden sind, auf nahezu ein und dreißig 
Millionen, und das in mindestens hundert und achtzig verschiedenen 
Sprachen und Mundarten. 
Natürlich brauchen diese Bibelgesellschaften zu diesen ihren Lei¬ 
stungen Geld, und zwar viel Geld; und das hat ihnen auch bis jetzt 
nicht gefehlt. Im ersten Jahr war die Einnahme der britischen und 
ausländischen Gesellschaft 719 Pfund Sterling (ä 12 fl.); im drei¬ 
ßigsten betrug sie bereits hundert achtzig mal so viel; im Jahr 
1847 war sie ungeachtet der großen Theurnng auf 117,440 Pfund, 
also über 1,400,000 Gulden gestiegen. Die Gesamtausgabe dieser 
Gesellschaft beträgt in den drei und vierzig Jahren ihres Bestehens 
bis zum Jahr 1847 nicht weniger als 3,356,892 Pfund Sterling, 
also über vierzig Millionen Gulden. 
Das ist viel Geld! Aber wo kommt denn das alles her? — 
Mit dielen großen Geldsummen, die da jährlich für diesen Zweck 
zusammenfließen, geht es, wie mit den Wasserströmen: hundert und 
aber hundert Bäche und Bächlein gießen da ihre Wasser zusammen, 
und was das Schönste ist, sie thun das munter und lustig, ohne allen 
Zwang und Drang. Ja, diese Millionen, welche jährlich für die
	        
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