Full text: Deutscher Jugendfreund (Band 3, [Schülerband])

Völkerkunde. 
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und zwischen diesem Alpenrand 
und jener ries'gen Gipfelwand 
muls ja sein Hüttchen stehen, 
muls er ja doch es sehen. 
Er sucht — und sieht nicht. — 
und Eis und Schnee nur wieder! 
Er sieht's und denkt's und rennt die Höh' 
hinan, schreit: „Weh!“ 
und wirft sich heulend nieder. 
Dann springt er auf, stürzt fort im Lauf 
und schreit, dals Thal und Felsenknauf 
von seinen Jammertfönen 
nachjammernd widerdröhnen. 
„Mein Weib, mein Kind, mein Glück, mein All 
ist eingescharrt, verschũttet, 
zerschmettert vom Lawinenfall, 
vom Liskrystall 
vermauert und verkittet! 
Auf, auf, vom Schlaf, Alphüttler, auf! 
zwei Leben, drei stehn hier zu Rauf. 
Auf, auf, mit Hand und Spaten 
zu helfen und zu raten!“ 
Unch mit der Sonne wallt's hinan 
in hilfbeflilsnem Zuge, 
mit Hack' und Schaufel, Kind und Mann, 
er vorne dran, 
und wühlt am helsenbuge. 
Die Hände rubn und rasten nicht, 
bis Scholl' um Scholle schmilzt und bricht; 
doch wie die Mass' auch schwindet, 
ihr Schoss bleibt unergründet. 
Drei Tage wechselnd wallt's hinan 
in hilfbeflissnem Zuge, 
mit Hack' und Schaufel, Kind und Mann, 
Schnee, nur Schnee! 
er vorne dran, 
und wühlt am Pelsenbuge.
	        
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