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kraft auch 1. "VVird M — 3, so beträgt auch die zwischen beiden wirksame Kraft 3.
Wird jetzt m = 2, so muß die Wirkung sich verdoppeln, also 3 • 2 betragen.
10. Die Gravitationskonstante. Um k zu betimmen, brachte man einen Körper
unter die Schale einer Wage und nachdem das Gleichgewicht hergestellt war, näherte
man diesem Körper von unten her bis auf eine bestimmte Entfernung eine große Blei¬
masse, deren Gewicht bekannt war und bestimmte die anziehende Wirkung, welche sie
auf den Körper ausübte. Nach diesen Versuchen beträgt die Gravitationskonstante
Dyn. 1 Dyn ist die Kraft, die der Masse von 1 g die Beschleunigung von 1 cm
erteilt. 1 Dyn ist fast ein Milligramm. 1 Briefmarke wiegt 34 Dyn. Den ersten Ver¬
such zur Bestimmung dieser Konstanten machte der Physiker Cavendish mit der
sogenannten Drehwage. Er befestigte zunächst 2 gleichmassige Metallkugeln, deren
jede 158 kg wog, an den beiden Enden eines kräftigen zweiarmigen Hebels, der in
seinem Unterstützungspunkte in horizontaler Richtung drehbar war. Inmitten dieser
beiden massigen Kugeln wurde an einem Silberfaden ein feiner zweiarmiger Hebel
aufgehängt, an dessen Enden sich zwei kleine Metallkugeln befanden. Es konnte
dieser sehr leicht bewegliche Hebel ein Pendel vorstellen, das in horizontaler Richtung,
und zwar nur in der durch die Mittelpunkte jener beiden großen Kugeln gedachten
Horizontalebene schwingen konnte. Jeder Luftzug war abgehalten, und die Schwin¬
gungen des kleinen Hebels wurden mit einem Fernrohre beobachtet. Brachte man die
beiden großen Kugeln in eine solche Lage, daß die Verbindungslinie ihrer beiden
Mittelpunkte rechtwinkelig zu dem kleinen Hebel war, so konnte keine Bewegung
des letzteren eintreten, da die Masse der beiden großen Kugeln wegen gleicher
Entfernung nach beiden Seiten hin gleich wirkte. Drehte man aber den großen
Hebel aus dieser Lage heraus, so mußten sie wegen ungleicher Entfernung auf die
beiden Kugeln des kleinen Hebels ungleich wirken und diesen in eine langsame
schwingende Bewegung setzen, deren Geschwindigkeit eben beobachtet werden mußte.
Cavendish erfuhr auf diese Weise, wieviel Schwingungen Kugeln von bestimmter
Masse und in bestimmten Entfernungen auf ein Pendel von bekannter Länge hervor¬
riefen, und indem er diese Schwingungen mit denen eines gleich langen Pendels ver¬
glich, das durch die Anziehungskraft der Erde bewegt wird, konnte er auf die Masse
der Erde im Verhältnis zu der der großen Kugeln schließen. Da aber ferner das Ge¬
wicht der großen Kugeln bekannt war, so ließ sich daraus das Gewicht und damit die
absolute Masse der Erde bestimmen. In neuester Zeit ist die Drehwage bedeutend
verbessert wrorden. — Maskelyne und Hutton wiesen nach, daß ein Bleilot in der
Nähe eines Berges von seiner senkrechten Richtung nach dem Berge hin abgelenkt
wurde. Sie suchten aus der Masse des Berges und der Größe der Ablenkung k zu be¬
stimmen.
11. Die Dichte der Körper unseres Sonnensystems. Wie groß ist die Masse
der Sonne, im Vergleich zu der der Erde? Die Beantwortung dieser Frage ergibt
sich, wenn bestimmt wird, wie stark die Sonne im Abstand des Mondes anziehend auf
die Erde wirken würde. Die beiden Abstände, der wirkliche und der angenommene
Abstand der Erde von der Sonne, würden sich also verhalten wie 149,5 • 106: 384 • 103 =
149 500 : 384. Die Quadrate der Abstände bilden dann das Verhältnis 149 5002: 3842;
das Verhältnis der Kräfte ist dann x : 5,924. x= 897 900. Die Sonne wirkt also
897 900: 2,72 = 330106 mal so stark auf die Erde ein als diese auf den Mond.
Die Masse der Sonne ist somit das 330106fache der Erdmasse.
Der Halbmesser der Erde ist 6 370, der des Jupiter 72 300 km. Dem Raum
nach verhalten sich die beiden wie • 637037i:-^- 72300 != 6370 723003 =