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I . ri = 1 . r2
r i 2 * 11 2 r 22 ' t a 2
II TT
I- -—à -—2 = ' ï~h'i (Durch Umstellung der inneren Glieder.)
' 1 ' 2 " 1 1 ' 2
IL r1:r2=r1:r2 I : II geteilt:
1 1 i 7~
—-§ : = T~2 : 2 Die reziproken Werte liefern:
'1^2 ^ 1 ^ 2 "
I* 3 • /)* 3 ■/ 2 . / 2
'I • 7 2 M • 6 2
So ergibt sich das 3. Keplersche Gesetz (S. 148).
13. Zur Entstehung- des Planetensystems. Aus dem Zusammenwirken zweier
Kräfte, einer beständig und einer unter einem nicht gestreckten Winkel dazu momentan
wirkenden Kraft, entsteht also die Bewegung der Planeten um die Sonne. Würde also
ein sich in gerader Linie bewegender Körper in das Anziehungsbereich der Sonne
kommen, so würde er, falls er sich nicht auf die Sonne zu bewegte, gezwungen werden,
in Form eines Kegelschnitts sich urn die Sonne zu bewegen. Die Form der Bahn
würde je nach der Geschwindigkeit des Körpers verschieden ausfallen.
Die Bahn der Erde um die Sonne wäre ein Kreis geworden, wenn sie ihren Lauf
im Perihel begonnen und hier einen Stoß rechtwinklig auf die Richtung zur Sonne
empfangen hätte, der sie in jeder Sekunde durch einen Weg von 30,79 km getrieben
hätte. Wenn die primitive Stoßkraft im Perihel 43,56 km betragen hätte, so wäre
die Erdbahn eine Parabel geworden, und die Erde wäre nie zur Sonne zurück¬
gekehrt; hätte endlich jene angenommene Kraft mehr als 43.56 km in 1 Sek. be¬
tragen, so würde die Erde in einer Hyperbel einherwandern. In Wahrheit beträgt
die Geschwindigkeit der Erde im Perihel 4,19 geogr. Min. — 31,09 km; ihre Bahn
mußte deshalb eine wenig vom Kreise abweichende Ellipse werden. Für jeden
einzelnen Planeten gelten natürlich andere Zahlen. In Parabeln und Hyperbeln
bewegen sich verschiedene Kometen. Da die Äste dieser Kurven nrcht zusammen¬
hängen, so können Körper, welche sich in diesen Bahnen bewegen, nicht wieder
zur Sonne zurückkehren.
Nach der Kant-Laplace sehen Hypothese ist die Sonne mit all ihren Planeten
ursprünglich eine gasförmige Masse gewesen, die sich durch Verdichtung in einen
großen glühenden Ball verwandelte. Durch Rotation desselben fand zunächst eine
Abplattung an den Polen und eine Aufwölbung am Äquator statt, die sich schließlich
in Form eines Ringes ablöste. Wenn derselbe an irgend einer Stelle riß, so ballte
sich seine Masse zu einer Kugel, einem Planeten zusammen, von dem sich bei der
Rotation wieder Ringe ablösten, die zu Monden wurden. Plateaus Versuch, bei
dem eine Ölkugel in einer Mischung von Spiritus und Wasser in Rotation ver¬
setzt wird, veranschaulicht diese Vorgänge.
Die Formel zeigt, daß die Zentrifugalkraft mit dem Radius (r) zu- und ab¬
nimmt. Durch die Verdichtung der Urnebelmasse und durch das Abschleudern der Ringe
wird aber r kleiner. Soll es trotzdem zu einer weiteren Ringabsonderung kommen, so
muß t kleiner werden, die Umdrehung muß schneller erfolgen. Woher stammt aber die
Kraft, durch welche die Rotationsgeschwindigkeit vergrößert wird? Der Vergleich mit
dem Plateauschen Versuch ist nicht stichhaltig. Der rotierenden Ölkugel wird von
außen her Kraft zugeführt. Woher stammt aber diese Kraft bei der planetarischen
Nebelmasse? Die meisten Planeten und Monde bewegen sich in derselben Richtung
um die Sonne. Diese Tatsache könnte für die Richtigkeit der Kant-Laplace sehen
Hypothese verwertet werden. Dagegen sprechen aber die Uranusmonde.