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andre Länder, weil die Werterhöhung durch den Transport erst hier angerechnet wird.
Sodann bildet aber der Warenhandel nur einen Teil der internationalen Wertumsätze.
Die Staaten mit einer „passiven Handelsbilanz" (bei der die Einfuhr überwiegt) stehen
zu den mit einer „aktiven" (mit überwiegender Ausfuhr) meistens im Verhältnis von
Gläubigern zu Schuldnern und führen einen Teil der Zinsen, die das Ausland an sie zu
zahlen hat, in Form von Waren bei sich ein." (Seydlitz.) So schätzen Kenner das von
Reichsdeutschen im Auslande angelegte Kapital auf mehr als 8 Milliarden Ji, wovon
2 Milliarden auf Südamerika, je eine Milliarde auf Nordamerika und Afrika, 750 Mill.
auf Australien, 660 auf Mittelamerika, 500 auf das türkische Gebiet, 300 auf China, 100
auf Vorderindien entfallen. Auch der steigende Wohlstand des deutschen Volkes, der sich
in der erhöhten Steuerkraft und der besseren Lebenshaltung kundgibt, weist darauf hiu,
daß man die passive Handelsbilanz mit Unrecht als „ungünstige" bezeichnet hat, nicht
minder die Tatsache, daß in allen wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern, die Union aus-
genommen, die Einfuhr bedeutend höher ist als die Ausfuhr, so in England (6 Milliarden),
Frankreich, Belgien, Holland, der Schweiz, während wirtschaftlich tiefstehende Länder eine
„günstige" Handelsbilanz aufzuweisen haben.
Über den Umfang der Handlsbeziehuugen Deutschlands zu den am meisten in Betracht
kommenden Ländern gibt die folgende Zusammenstellung mit den Angaben der Ein- und
Ausfuhr Deutschlands in Mill. J6 aus dem Jahre 1901 Aufschluß:
Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr
England
962
995
Belgien
234
277
Union
914
495
Schweiz
181
328
Österreich.-U.
732
584
Argentinien
337
103
Rußland
819
315
Brit. -Indien
295
83
Frankreich
124
274
Italien
191
146
Holland
221
420
Brasilien
157
57
Auf die Hauptwarengruppen verteilten sich die Werte der Ein- und Ausfuhr i. I. 1902
in Mill.
Einfuhr
Aussuhr
Ausfuhr
1. Baumwolle und Baumwollenwaren
427,5
339,3
—
88,2
2. Blei und Bleiwaren
9,1
14,2
+
5,1
3. Bürstenbinder- und Siebmacherwaren
2,3
12,0
+
9,7
4. Drogerie-, Apotheker- und Farbwaren
263,3
380,6
+
117,3
5. Eisen und Eisenwaren
51,8
603,4
+
551,6
6. Erden, Erze, edle Metalle, Asbest
355,7
206,3
149,4
7. Flachs u. a. pslanzl. Spinnstoffe, außer Baumwolle
113,8
24,5
—
89,3
8. Getreide u. a. Erzeugnisse des Laudbaus
1013,4
109,0
—
904,4
9. Glas und Glaswaren
8,7
48,0
+
39,3
10. Haare von Pferden, Menschen usw., Federn, Borsten
: 57,6
38,9
18,7
11. Häute und Felle
259,0
137,4
—
121,6
12. Holz und Holzwaren
262,3
125,0
137,3
13. Hopfen
6,4
25,5
+
19,1
14. Instrumente, Maschinen, Fahrzeuge
57,6
266,7
+
209,1
15. Kautschuk, Gutapercha und Waren daraus
73,3
50,0
23,3
16. Kleider, Leibwäsche und Putzwaren
12,3
160,2
+
147,9
17. Kupfer und Kupferwaren
109,0
120,2
+
11,2
18. Kurzwaren usw.
40,2
192,9
+
152,7
19. Leder und Lederwaren
64,4
153,4
+
89,0
20. Leinengarn, Leinwand und Leinenwaren
25,6
35,2
+
9,6