Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 85
selbst, nachdem er einen bis zu 5000 m ansteigenden und von gewaltigen Gletschern
bedeckten Gebirgszug überstiegen hatte.
Sehr dürftig ist die polare Pflanzenwelt; Jie erinnert an die alpine
Hochgebirgsflora. JBäuttte fehlen und unter-d^m^langen Schneedruck erheben sich
auch Sträucher und Stauden nur MnftrMer~den Boden. Flechten und Moose
herrschen vor, doch überraschen die Blüten wie in den Hochalpen durch Größe und
Farbenpracht. Ungleich reicher vertreten ist die L i erwelt. In den Nordpolar-
ländern sind Renntiere und Moschusochsen weitverbreitet, Eisbär und Polarfuchs
wurden noch bei 85° n. Br. angetroffen. Unermeßlich ist die Zahl der Seevögel,
der Gänse, Enten, Alken, Lummen, im Südpolargebiet die der eigenartigen Pin-
guine; sehr im Schwinden aber sind die Meersäugetiere, besonders die Wale infolge^I^,
einer rücksichtslosen Ausbeute. Die Schätze des Meeres haben den Menschen
auch in diese eisigen Gefilde gelockt; ntfch unterm 80.° n. Br. kam es auf Spitzbergen
zu einer volkreichen Gründung, (S mereNb efg, die aber jetzt verfallen ist. Den
Goldminen^von Alaska verdankt Däwfon Citv feiMEntstehung und in der Adventbai
auf Spitzbergen "ift ein Kohlenbergwerk in Betrieb. Neuestens richten die Vergnü-
gnngsdampfer des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Linie ihre Kiele
auch der Polarwelt zu, besonders gern Spitzbergen.
Die^ Nordpolargegenden werden hauptsächlich von den Eskimos bewohnt,
zu denen noch die Lappen, Samojeden, Tungusen, Jakuten und
Kamtschadalen kommen. Sie alle werden zur mongolischen Völkerfamilie
gerechnet und leben von Jagd und Fischfang. Ihre Wohnungen bestehen im Sommer
aus Zelten, im Winter bauen sie sich Schneehütten oder graben sich in den Boden
Höhten. 5dl Grönland, der größten Insel der Erde (mit 2 Mill. qkm), gehen ihre
'Siedlungen bis zum 66.° n. Br. Zu nennen sind Frederikshaab und Godthaab im S., [
Upernivik in: N. Den Südpolarländern fehlt eine dauernde Besiedlung gänzlich.
Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben.
Das Meer ist der Tummelplatz der Kraft und des Unter-
iMmungsgeistes für alle Völker. Wer an der See keinen
Anteil hat, der ist ausgeschlossen von den guten Dingen und
von den Ehren der Welt. Friedrich List.
Das Verhältnis von Wasser und Land auf der Erde.
Der auffallendste und zugleich bedeutsamste Zug im Antlitz der Erde ist die ungleiche
Verteilung von Wasser und Land. Will man das Verhältnis von Land- und Wasser-
fläche in möglichst abgerundeten Zahlen ausdrücken, so kann man sagen, daß das
Land etwas mehr als % das Meer etwas weniger a
'b_e e ganzen Erdoberfläche bedeckt.
Dieses VeMttnUist von größter Bedeutung; denn es bildet die Hauptgrund-
J_age der gegenwärtigen klimatischen wie der Bewäfserunasvertiältmsse des Esd-
bctXXs und deshalb auch seines gesamten organischen Lebens und seines Aussehens.
Gliederung des Weltmeeres. Es gibt nur ein Weltmeer.
Dieses gliedert sich in drei große Ozean e"(Sti ller Ozean, Atlan-
tisch er Ozean und Indischer Ozean) und die N e b e n m e e r e.