304 Ol Büsum.
165. Ol Büsum.
Klaus Groth.
1. Ol Büsen liggt int wille Haff, 5. Un allens, wat dar lev un
de Flot de keem un wöhl en Graff. lach,
2. De Flot de keem un spöl un dat deck de See mit depe Nach.
spöl, b. Mitünner in de holle Ebb
bet se de Insel ünner wöhl. so süht man vunne Hüs' de Köpp.
3. Dar blev keen Steen, dar bley 7. Denn duckt de Torn herut ut
keen Pahl, Sand,
dat Water schael dat all hendal. as weert en Finger vun en Hand.
4. Dar weer keen Beest, dar weer 8. Denn hört man sach de Klocken
keen Hund, klingn,
de liggt nu all in deven Grund. denn hört man sach de Kanter singn,
9. denn geit dat lisen daer de Luft:
„Begrabt den Leib in seine Gruft.“
1. Büsum ist ein in Holstein (im nördlichen Dithmarschen) gelegenes Kirchdors
an der See; wille S wild, wöhl — wühlte. Graff s. 164, 1. — 2. spöl — spülte,
wöhl — wühlte. — 3. schälen — abspülen. — 4. Beest S Tier; deip — tief. —
ö. Nach — Nacht. — 6. holle S hohle. — 7. dukt. taucht; Torn — Turm. —
8. sach — sachte, leise.
166. Heimat.
Klaus Groth.
1. Wie traulich war das Fleckchen,. 2. Wo nur ein Blümchen blühte
wo meine Wiege ging! da blühten gleich sie mit,
Kein Bäumchen war, kein Heckchen, und alles sang und glühte
das nicht voll Träume hing. mir zu bei jedem Schritt.
Ich wäre nicht gegangen,
nicht für die ganze Welt! —
Mein Sehnen, mein Verlangen,
hier ruht's in Wald und Feld.
167. Aufwärts.
Klaus Groth.
1. Glocken hör' ich klingen 2. Alle Blätter tropfen
durch den grünen Wald, Tau und Morgenduft:
Vögel hör' ich singen, Herz, warum dies Klopfen
daß die Luft erschallt. in der Waldesluft?