Full text: Asien, Australien, Afrika, Amerika (Bd. 3)

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D. Afrika. 
bei ihrer Ankunft auf dem Cap das zahlreiche, gutmüthige 
größtentheilS aus verlaufenem Gesindel, Matrosen, Deserteurs, Flüchtlingen 
aus allen Weltgegenden, welche in den abgelegenen Distrikten mit ihrem 
Vieh umherziehen, selten eine feste Wohnung haben und meist in ihren gegen 
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den Regen durch eine Lehmdecke nothdürftig geschützten Wagen in der groß 
ten Unreinlichkeit und Trägheit leben. Sie sind es besonders, welche durch 
ihre Grausamkeit gegen Hottentotten und Kaffern die Europäer dort so ver¬ 
haßt gemacht haben. Nationalantipathie und Unzufriedenheit mit der Eman¬ 
cipation der Sclaven haben, seit 1838, vielleicht schon an 25,000 dieser 
Boers oder holländischen Bauern veranlaßt, ihre liegenden Gründe 
zugeben und in die Gegend um Port Natal auszuwandern, 
schlossen waren, ihre Unabhängigkeit zu behaupten, haben aber doch 1842 
die Oberhoheit Englands anerkennen müssen. — Obgleich die Holländer 
gelehrige 
Volk der Hottentotten fanden, deren Dienste sie um eine Kleinigkeit erlangen 
konnten, so wurden doch nach und nach viel Sclaven, theils Malaien, theils 
Neger, eingeführt. Die Malaien sind zwar bei weitem die geschicktesten, 
aber auch boshaft und unzuverlässig; die Neger werden theils zur Feldar¬ 
beit benutzt, theils als Haussclaven, deren jede wohlhabende Familie in der 
Hauptstadt mehrere hat und denen dann gewöhnlich die Pflege der Kinder 
übergeben ist, was nicht wenig zum Verderben der Jugend beiträgt. Indeß 
werden die Sclaven in der Regel milder behandelt als die Hottentotten, 
weil sie Geld gekostet und man sie verkaufen kann, was mit den Hotten¬ 
totten nicht der Fall ist. Die Zahl der jetzt frei gewordenen Neger, 
Malaien, und Africanders (so heißt der Abkömmling eines Europäers 
und einer Malaiin oder Negerin) in der ganzen Colonie beträgt 40,000, 
wovon etwa ein Viertel in der Hauptstadt lebt, 
kurzem, wie in allen englischen Colonien, die Freiheit erhalten. 
haben 
Die Portugiesen, obgleich die Entdecker des Caps (I486) haben sich 
hier nie niedergelassen. Erst 1610 errichteten die Holländer hier ein Fort, 
und 1652 wurden die ersten Colonisten hier angesiedelt. Sie erkauften fiir 
allerhand Tand den Grund und Boden, gingen aber bald so bettügerisch 
und gewaltsam zu Werke, daß zwischen 1659 und 1661 ein allgemeiner 
Angriff der Hottentotten erfolgte, der jedoch zurückgewiesen wurde und den 
Holländern ein Gebiet von drei Meilen in jeder Richtung von der Stadt 
verschaffte. Die Widerrufung des Edicts von Nantes führte mehrere fran¬ 
zösische Röfngies hierher, welche die nachher so berühmt gewordenen Weinberge 
anlegten. Obgleich sich die Colonie seitdem immer mehr erweiterte, ward 
sie doch von der holländischen Regierung fast argwöhnisch behandelt, weil 
man fürchtete 
möchte 
1795 ward 
Handel 
Ostindien beeinträchttgen 
ländern erobert, aber 1803 
Capstadt nach leichtem Widerstande von 
Krieg 
Frieden 
Amiens zurückgegeben. Allein 
Neue ausbracb. eroberten 
Besitzung, welche ihnen 
Mal 
Zustand 
Seeweg 
Engländer 
haben 
seitdem behalten 
Indien sichert, 1806 
That 
ichtige 
zweiten 
seitdem 
Colonie 
gehoben; denn während 
^ , » *• 
1865 
1818 nur 99,000 Menschen betrug 
ersten 
592 Europäer 
neuesten) 
496 
ganze Bevölkerung 
dem Census von 
Seelen gestiegen, darunter
	        
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