Full text: Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde (Teil 3)

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Überblick über das Königreich Bayern. 
Bayern ist der zweitgrößte deutsche Staat und besteht aus zwei ge- § 26. 
sonderten Teilen, einem größeren, östlichen, dem Hauptland, und einem 
kleineren, westlichen, der Rheinpfalz. Das Hauptland umfaßt das deutsche 
Alpenvorland und das Fränkische Stufenland und gliedert sich in das 
Donau- und Maingebiet. Die Rheinpfalz breitet sich in der Oberrheinischen 
Tiefebene und in der weinreichen Haardt aus. Die Haupterwerbsquelle ist 
die Landwirtschaft, die vor allem Getreide und Hopfen liefert. Hervor- 
zuhebeu sind ferner der Weinbau in der Pfalz und in Unterfranken und 
die Viehzucht in den Alpen. Mineralschätze fehlen außer Salz und 
Bausteinen fast ganz; wichtig ist der Solnhofer Schiefer. Die Jndu- 
strie tritt hinter der Landwirtschaft zurück und hat ihre Hauptsitze in den 
großen Städten München, Augsburg, Nürnberg. In der Bierbrauerei 
nimmt Bayern die erste Stelle ein. Es wird in 8 Kreise eingeteilt: 
Ober- und Niederbayern, Schwaben, Oberpfalz; siehe S. 9; 
Ober-, Mittel- und Unterfranken; siehe S. 29; Rheinpfalz; 
siehe S. 28. 
vie Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 
1. Lage und Einteilung. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle § 27. 
breitet sich zwischen dem Süddeutschen Gebirgskunde und der Nord¬ 
deutschen Tiefebene aus. Sie umfaßt eine ganze Reihe von Gebirgs- 
ketten und Berggruppen, die von der Maas im Westen bis zur Oder 
im Osten ziehen. In der Mitte Deutschlands gelegen, bilden sie gleichsam 
eine breite Schwelle, die man übersteigen muß, wenn man aus dem 
stachen Norden nach dem höher gelegenen Süden gelangen will. Die 
einzelnen Gruppen, in die sich das ganze Gebiet gliedern läßt, sind: 
A. Das Rheinische Schiefergebirge, B. das Hessische und 
das Weser-Bergland, 0. das Thüringisch-Sächsische Hügel- 
land und feine Randgebirge, D. die Sudeten. 
2. Bedeutung für den Berkehr. Nicht der Main ist die 
natürliche Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland, sondern die Mittel- 
deutsche Gebirgsschwelle. Sie bildet jedoch kein Hindernis für den Ver- 
kehr; denn zahlreiche Senkungen und Einsattelungen durchziehen die Ge- 
birgszüge von Süden nach Norden. Die wichtigsten sind das Rheintal 
von Bingen bis Koblenz, die Hessische Senke, das Vogtland (zwischen 
Frankenwald und Erzgebirge), das Elbtal und die Mährische Pforte. 
Ebenso führen breite, tiefeingeschnittene Flußtäler von Osten nach Westen. 
(Weise dies nach!) Es war deshalb leicht, auch das Mitteldeutsche 
Bergland mit einem dichtverzweigten Schienennetz zu überziehen. 
3. Geologische Bildung, Bodenform und Gesteinsarten. 
Das Rheinische Schiefergebirge, der Thüringerwald, der Harz, das
	        
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