Full text: Außerdeutsches Europa und außereuropäische Erdteile (H. 2)

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Syrien. 
Knti-(d. h. Gegen-)libanon. Sie werden durch eine tiefe Senke voneinander getrennt. In 
diesem Tale strömt der Vrontes nach Norden dem Mittelmeere zu, während sich der 
Jordan vom Kntilibanon nach Süden wendet. Der Jordan (Tafel 26) durch- 
fließt zunächst den flachen und sumpfigen Merom-See, darauf den fischreichen 
See Genezareth und mündet dann in das Tote Meer, dessen Spiegel fast 
400 m unter dem des Mittelmeeres liegt. Dieses Wasserbecken hat keinen Abfluß und 
ist so salzig (warum?), daß es nur von wenigen kleinen Tieren bewohnt wird. Fische 
Vstjordanland. 
fehlen gänzlich, ftn den öden Ufern halten sich nicht einmal Vögel auf. Die Tal« 
senke, in der das Tote Meer (Name!) liegt, erreicht erst am Roten Meer ihr Ende. 
Das Kalkhochland südlich vom Libanon, das sich zwischen dem Jordan und der 
Rüstenebene ausdehnt, ist das Westjordanland, das Land Kanaan. Nur im 
Winter streichen vom Mittelmeer her Regenwolken darüber hin. Die Wasser ver- 
sickern aber in dem leicht verwitternden Felsboden, waschen ihn aus und bilden zahl- 
reiche Döhlen. Kanaan ist darum ein trockenes, unfruchtbares Land. Die Rinder Israel, 
die hier im Altertum wohnten, sammelten das Regenwasser in tiefen Gruben (Zisternen) 
und verwandelten durch großen Fleiß die öde Hochfläche in ein Land, „darin Milch 
und k)onig floß". Dort, wo kein Ackerbau möglich war, trieben sie Viehzucht. Tin 
so sorgsam angebautes Land konnte auch zahlreiche Menschen ernähren. Unter der 
türkischen Mißwirtschaft wurden die Berge entwaldet, die Bewässerungsanlagen ver- 
fielen, und Kanaan verödete. Jerusalem ist jetzt nur noch eine Stadt mittlerer Größe,
	        
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