71 
der Nähe der Murraymündung. In Adelaide wie in der ganzen Provinz sind viele 
Deutsche ansässig. 
e) Die große Kolonie Westaustralien ist wegen ihrer Trockenheit die am 
wenigsten fruchtbare, hat aber den größten Reichtum an Gold und wird deshalb 
neuerdings aufgeschlossen und besiedelt. 
/) Die Insel Tasmanien gehört ebenfalls zum Australischen Staatenbunde. Sie 
ist sehr schwach besiedelt; die Eingeborenen sind vollständig ausgestorben. Das 
Klima ist besonders für Obstbau günstig, außerdem wird Schafzucht getrieben. 
II. Die australische Inselwelt. 
Die in der Nähe von Australien und in der Südsee verstreuten Inseln teilt 
man in zwei große Gruppen, den inneren Gürtel, der die Ostküste Australiens in 
weitem Bogen umzieht und den Überrest eines eingesunkenen Erdteiles bildet, 
und die teilweise vulkanischen, teilweise aus Korallenkalk aufgebauten, zwischen 
den beiden Wendekreisen gelegenen Inselgruppen. 
1. Die Australinseln. 
1. Die Inseln und ihre Bewohner. Von der großen Doppelinsel Neuseeland 
bis zu der im N. von Australien vorgelagerten Insel Neuguinea zieht sich ein 
Kranz von meistens langgestreckten Inseln entlang. 
a) Neuseeland, an Größe Italien vergleichbar, ist vollkommen gebirgig und 
reich an heißen Quellen und vulkanischen Erscheinungen. Das Land gehört den 
Engländern. Auf der südlichen Insel kommt in den großen Waldungen die Kauri- 
fichte vor, aus der man das Kauriharz gewinnt. Die Ureinwohner sind bis auf eine 
geringe Zahl zusammengeschmolzen. Die Europäer, die jetzt die Insel besiedeln, 
treiben Bergbau und Viehzucht und haben auch große Getreidefelder angelegt. Der 
Hafen von Auckland (sprich: äkländ) wird vornehmlich deshalb viel aufgesucht, 
weil seine Umgegend viele eigentümliche vulkanische Erscheinungen bietet. 
b) Die Inselgruppe Neukaledonien ist in französischem Besitze und dient 
als Yerbrecherkolonie. 
c) Die Salomoninseln, s. „Deutsche Kolonien". 
d) Der Bismarckarchipel, s. ebenda. 
e) Ein Teil von Neuguinea, das (mit 785 000 qkm) die zweitgrößte Insel der 
Erde bildet, ist von den Niederländern und Engländern in Besitz genommen 
worden. 
/) Zu diesem Kranze von Inseln rechnet man noch die Neuen Hebriden und 
die in britischem Besitze befindlichen Fidschi-Inseln und faßt sie mit dem Namen 
Melanesien zusammen. 
Sie sind von Papuas (û) bewohnt, einer Kasse, die den Australschwarzen 
sehr ähnlich, aber, weil in günstigeren Klimaverhältnissen ansässig, bedeutend 
kräftiger gebaut ist. 
2. Klima und Erzeugnisse. Das Klima der Inseln steht im allgemeinen 
unter dem Einflüsse des Passatwindes, der ihnen Kühlung bringt und die Veran¬ 
lassung ist, daß die Luft gesund ist. Die Wärmeschwankungen sind gering und 
betragen nur wenig um 24°, Die niederen Inseln sind trockener, während die 
höheren durch Steigungsregen reichlicher bewässert sind.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.