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der Nähe der Murraymündung. In Adelaide wie in der ganzen Provinz sind viele
Deutsche ansässig.
e) Die große Kolonie Westaustralien ist wegen ihrer Trockenheit die am
wenigsten fruchtbare, hat aber den größten Reichtum an Gold und wird deshalb
neuerdings aufgeschlossen und besiedelt.
/) Die Insel Tasmanien gehört ebenfalls zum Australischen Staatenbunde. Sie
ist sehr schwach besiedelt; die Eingeborenen sind vollständig ausgestorben. Das
Klima ist besonders für Obstbau günstig, außerdem wird Schafzucht getrieben.
II. Die australische Inselwelt.
Die in der Nähe von Australien und in der Südsee verstreuten Inseln teilt
man in zwei große Gruppen, den inneren Gürtel, der die Ostküste Australiens in
weitem Bogen umzieht und den Überrest eines eingesunkenen Erdteiles bildet,
und die teilweise vulkanischen, teilweise aus Korallenkalk aufgebauten, zwischen
den beiden Wendekreisen gelegenen Inselgruppen.
1. Die Australinseln.
1. Die Inseln und ihre Bewohner. Von der großen Doppelinsel Neuseeland
bis zu der im N. von Australien vorgelagerten Insel Neuguinea zieht sich ein
Kranz von meistens langgestreckten Inseln entlang.
a) Neuseeland, an Größe Italien vergleichbar, ist vollkommen gebirgig und
reich an heißen Quellen und vulkanischen Erscheinungen. Das Land gehört den
Engländern. Auf der südlichen Insel kommt in den großen Waldungen die Kauri-
fichte vor, aus der man das Kauriharz gewinnt. Die Ureinwohner sind bis auf eine
geringe Zahl zusammengeschmolzen. Die Europäer, die jetzt die Insel besiedeln,
treiben Bergbau und Viehzucht und haben auch große Getreidefelder angelegt. Der
Hafen von Auckland (sprich: äkländ) wird vornehmlich deshalb viel aufgesucht,
weil seine Umgegend viele eigentümliche vulkanische Erscheinungen bietet.
b) Die Inselgruppe Neukaledonien ist in französischem Besitze und dient
als Yerbrecherkolonie.
c) Die Salomoninseln, s. „Deutsche Kolonien".
d) Der Bismarckarchipel, s. ebenda.
e) Ein Teil von Neuguinea, das (mit 785 000 qkm) die zweitgrößte Insel der
Erde bildet, ist von den Niederländern und Engländern in Besitz genommen
worden.
/) Zu diesem Kranze von Inseln rechnet man noch die Neuen Hebriden und
die in britischem Besitze befindlichen Fidschi-Inseln und faßt sie mit dem Namen
Melanesien zusammen.
Sie sind von Papuas (û) bewohnt, einer Kasse, die den Australschwarzen
sehr ähnlich, aber, weil in günstigeren Klimaverhältnissen ansässig, bedeutend
kräftiger gebaut ist.
2. Klima und Erzeugnisse. Das Klima der Inseln steht im allgemeinen
unter dem Einflüsse des Passatwindes, der ihnen Kühlung bringt und die Veran¬
lassung ist, daß die Luft gesund ist. Die Wärmeschwankungen sind gering und
betragen nur wenig um 24°, Die niederen Inseln sind trockener, während die
höheren durch Steigungsregen reichlicher bewässert sind.