Math.-symbol. Raumdarstellung d. Erdoberfläche od. d. Kartenprojektion. 43
quadratische, sondern eine rechteckige Plattkarte (Abb. 29),
die schon Marinus von Tyrus (um 100 n. Chr.) für die Dar¬
stellung der Mittelmeergebiete benutzte.
Um die einseitigen Verzerrungen des Kartenbildes von W
nach 0 zu vermeiden, entwarf Merkator eine Zylinder-Projektion,
die die Übertreibungen der Größe der Längengrade durch eine
gleiche Übertreibung der Größe
der Breitengrade ausglich. Diese
Merkatorsche Projektion
ist winkeltreu, aber nicht
flächentreu; sie zeigt die nörd¬
lichen und südlichen Gebiete der
Erde in starker Übertrei¬
bung der Größe, hält jedoch
die Ähnlichkeit der Figuren
bei. Sie wurde früher allgemein
benutzt, um Übersichten über die
ganze Erdoberfläche zu geben,
während man jetzt hierfür lieber
flächentreue Entwürfe wählt. Da¬
gegen hat die Merkatorkarte Abb. 29.
ihre Bedeutung für den See - Abwicklung der rechteckigen Plattkarte.
fahrerbehalten, weil sie diesem
die Eintragung der Loxodrome (— schiefläufige Linie), der Kurve,
die er fährt, als gerade Linie gestattet.
Merkatorsche
Projektion.
ß) Die Kegel-Projektion.
Die Anwendung der Kegel-Projektion beruht auf der § 32.
Möglichkeit, die Kegelform auf eine Kugel zu stülpen. Hierbei Ausführungs¬
fallen die obere Halbkugel und weise-
der Kegel in einem Parallelkreise,
nämlich in dem Berührungs¬
kreise (Abb. 30), vollständig zu¬
sammen. Dieser Parallelkreis
kann also genau dargestellt
werden, während nach S und N
hin die räumlichen Unterschiede
zwischen der Oberfläche der beiden
Körper immer größer werden
müssen.
Um die Abweichungen zwi¬
schen Kugel- und Kegeloberfläche
zu verringern, hat man zwei Aus¬
wege versucht. Man läßt ent¬
weder die Kugel vom Kegel z wei-
Abb. 30. Kegel-Projektion.
Verbessertes
Verfahren.
mal schneiden, so daß zwei Breitenkreise des Kartenent¬
wurfs längentreu sind, oder man verwendet die den Kugelstreifen