Full text: Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

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(Norddeutsches Tiefland 50—60 cm). — So zeigen also der Norden 
(Sibirien) mittelmäßige Niederschläge (Sommerregen) und große 
Kälte, die Hochlandsgebiete (welche?) Regenarmut mit ausge- 
prägtestem Kontinentalklima (große Gegensätze, wolkenloser Himmel, 
bedeutende Wärmeausstrahlung des Bodens zur Nachtzeit und im Winter, 
starke Erhitzung desselben am Tage und im Sommer), und der Süden 
viel Regen und große Wärme. Freilich ist das heißfeuchte Klima 
nicht immer der Gesundheit zuträglich. Es wird von Europäern 
vielfach gefürchtet, und einzelne Länderstriche des tropischen 
Asiens (Indien!) sind die Herde verderbenbringender Krankheiten 
(welcher?). In Ostasien, besonders aber in der Mandschurei und 
im nördlichen China, drücken die von Sibirien eindringenden 
kalten Winde die Temperatur stark herab. Doch ist die Befeuch- 
tung eine ausreichende. Westasien (Vorderasien) wiederum (vor- 
wiegend Kleinasien, teilweise auch Syrien-Arabien u. a. Gebiete) steht 
teilweise noch unter dem Einflüsse des Mittelmeeres. Hier sind 
Winterregen vorherrschend. (Grund!) 
Diesen Verhältnissen entspricht naturgemäß auch die Pflanzen- 
und Tierwelt. Der kalte Norden ist das Gebiet der Tundren 
und das Bereich von Renntier, Bär, Polarfuchs, Hermelin, 
Zobel, Biber u. a. Pelztieren. (Siehe Rußland!) Weiter südwärts 
folgen die sibirischen Waldgebiete mit europäischen Nadelhölzern 
und Laubbäumen, wie Kiefer, Fichte, Tanne, Birke u. a. Auch hier 
ist ein Teil der eben genannten Pelztiere in großer Zahl ver- 
treten. Der Hochlandsgürtel mitsamt den Wüsten und Steppen zeigt 
eine ärmliche Vegetation. In den Flußgebieten ist die Pflanzen- 
Welt mannigfaltiger. Nicht gar so arm ist dagegen die Tierwelt 
dieser Gebiete. Hier begegnen sich die Raubtiere des Südens 
(Löwe, Tiger — im Westen Hyäne, Schakal u. a.) mit denen der 
nördlichen Gebiete (Wolf, Luchs u. a.). In den innerasiatischen 
Steppen finden sich Antilopen herdenweise, dazu zahlreiche Nager 
und Steppenhühner. Unter den Haustieren sind Pferde, Esel, 
Maultiere, Schafe, Rinder, Ziegen und Kamele (im Westen dient 
das einhöckerige, im Osten das zweihöckerige Kamel als Lasttier) 
vertreten. Der tropische Süden zeigt die bekannte üppige Pflanzen- 
welt mit den für Industrie und Handel so wichtigen Kultur- 
gewächsen (Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Tee, Indigo, 
Pfeffer, Zimt, Gewürznelken, Nelkenpfeffer, Reis u. v. a.). In 
den Gebüschdickichten und Urwäldern leben Elefanten, Nas- 
hörner, Löwen, Tiger. Panther, Schakale, Hyänen, Affen 
(Orang-Utan u. a.), Fledermäuse (Vampire u. a.), Brillen- 
schlangen u. v. a. In den Gewässern hausen u. a. die gefährlichen 
Krokodile (Ganges). Auch die Vogelwelt ist eine außerordent- 
lich reichhaltige und farbenprächtige, ganz besonders auf den
	        
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