Full text: Die Rheinprovinz (H. 1)

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lichen Horizont tauchen die Kuppen des Siebengebirges auf. Ein Herr- 
liches Land und zugleich ein Land von seltener Art! 
Von dem Landschaftsbilde der vulkanischen Eifel vermag ich nicht 
Abschied zu nehmen, ohne noch von den stillen Maaren und den 
schnellfüßigen Bächen etwas Besonderes zu sagen. Das größte aller 
Eifelmaare, der Laacher See, nimmt eine Fläche vou 3,3 qkm ein. 
Er ist fast kreisrund und füllt den Boden eines von den oben er- 
wähnten Kraterbergen, die schönen Waldschmuck tragen, ringsum ge¬ 
schlossenen Thalkessels. Sein Durchmesser, die Entfernung von einem 
Ufer zum andern, beträgt 2732 m, und eine Wanderung von 2 Stnn- 
den ist nötig, um ihn zu um- 
kreisen. In der Mitte ist er 
53 in tief. Der See ist reich 
an Fischen, besonders au Hechten 
und Barschen. An seinem süd- 
westlichen Ufer liegt die alte 
Benediktinerabtei Laach. 
Sie wurde schon im Jahre 1093 
vom Pfalzgraf Heinrich ge- 
gründet. Im Mittelalter war 
sie eine Pflanzstätte der Wissen- 
schast. Die schöne Abteikirche, 
deren Bau 1156 vollendetwurde, 
ist im romanischen Stile erbaut 
und mit einer Kuppel und fünf 
Türmen geschmückt. In ihren 
schönen Formen gereicht sie der 
stillen Landschaft zu großer 
Zierde. Dem Wanderer ist's, 
als ob das schöne Gotteshaus 
ihm in dieser Waldeseinsamkeit 
den ewigen Gottesfrieden ver- 
künden wollte. Das zweitgrößte 
Maar ist das bei Gillenfeld ge- 
legene Pulver m aar. Es 
ist zwar nur VnTso^roß als der Laacher See, aber wie dieser vou 
hohen, mit schönen Buchen bewachsenen Kraterwänden umgeben. Von 
den auderu Maaren seien noch das Meerfelder Maar bei Mander- 
scheid, sowie die Dauner Maare, nämlich das Weinselder^ 
Schalkenmehren er und Gemünd ener Maar aenannt. Nicht alle 
sind von Waldeshöhen wie der Laacher See und das Puloermaar um- 
geben. Besonders das Weinfelder Maar erscheint in öder Umgebung 
wie eiu Bild des Todes. Einige, wie das Pulvermaar, das Weinfelder 
und Gemünd euer Maar, haben keinen sichtbaren Zu- und Abfluß. 
Manche sind im Laufe der Zeit ganz oder zum Teil trocken gelegt 
worden. Außer den Maaren kommen in der vulkanischen Eifel auch 
viele Kesselthäler vor, die meistens dieselbe Entstehung haben. 
Die Thäler, welche die vulkanische Eifel durchziehen, sind von
	        
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