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Deutsche Einfuhr 1900: 107 900 t für 41,3 Mill. Mark; Ausfuhr: 200 t 
für 0,1 Mill. Mark. 
6. Der deutsche Welthandel mit den Erzeugnissen der Industrie. 
Von den etwa 52 Mill. Einwohnern des Deutschen Reiches (nach der Volks- 
Zählung von 1895) waren 18 x/2 Mill. von der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, 
etwa 2 Mill. vom Bergbau, ^ Hütten- und Salinenwesen, 18% Mill. von der " 
Industrie, 6 Mill. vom Handel und Verkehr abhängig; der Rest gehörte freien 
Berufen, dem Militär und der Lohnarbeit an. 
Auf die Industriezweige verteilen sich die 18% Mill. folgendermaßen: auf 
Baugewerbe 3,7 Mill., Bekleidung und Reinigung 3 Mill., Metallverarbeitung 2 
Mill., Nahrnngs- und Genußmittel 2 Mill., Gewebe- (Textil-) Industrie 2 Mill., 
Holz- und Schnitzstoffe 13/4 Mill., Steine und Erden 1V4 Mill., Maschinen und 
Instrumente 1 Mill., Papier 0,3 Mill., Leder 0,4 Mill. 
Die industriellen Betriebe sind über das ganze Deutsche Reich verbreitet. 
Wir haben aber Gebiete, in denen zu verarbeitende Rohprodukte oder Kohlen zur 
Förderung der Maschinenbetriebe oder billige Arbeitskräfte vorhanden sind; hier 
hat die Industrie zahlreiche Heimstätten entstehen lassen. In Deutschland unter- 
scheiden wir folgende Industriegebiete: Das Augsburger (für Baumwolle); das 
elsässische (für Baumwolle und Wolle); das württembergische (für Baum- 
wolle und Eisen); das lothringisch-luxemburgische (für Eisen), das Aachener 
(für Eisen, Wolle und Baumwolle); das rheinisch-westfälische (für Eisen, 
Wolle, Baumwolle und Seide); das Bielefelder Gebiet (für Leinen); das 
thüringisch-sächsische Gebiet (für Eisen, Wolle, Baumwolle); das Gebiet 
der Niederlausitz (für Wolle); das schlesische Sudetengebiet (für Leinen, 
Wolle und Baninwolle); das ob er schlesische Gebiet (für Eisen). 
a. Die Eisen-Industrie. 
In der Roheisen-Gewinnnng steht Deutschland nur den Vereinigten Staaten 
und Großbritannien nach. Dementsprechend steht auch die deutsche Eisenverarbeitung 
auf hoher Stufe, ja die deutsche Stahlfabrikation steht in der Welt unerreicht da, 
wie die Kruppschen Werke und ihre Absatzgebiete auf dem ganzen Erdenrund es 
beweisen. Von besonders gutem Rufe sind die Solinger und Remscheider Stahl- 
waren, Messer, Hieb-, Stichwaffen :c. 
Während die Ein- und Ausfuhr an Eisen 1900 sich etwa deckten (für 76 
Mill. Mark Einfuhr, für 75,4 Mill. Ausfuhr), stellte sich in demselben Jahre 
der deutsche Welthandel mit Eisenwaren folgendermaßen: Drahtstifte, Eisenbahn- 
schienen,.-Schwellen, -Achsen, -Räder, Eisendraht, feine und grobe Guß- und 
Eisenwaren, Geschosse, Kanonen, Nähnadeln, Platten, Bleche, Röhren, Weißblech ic. 
sind für 45 Mill. Mark eingeführt, dagegen etwa achtmal so viel, nämlich für 
354,3 Mill. Mark, nach allen Weltgegenden ausgeführt.
	        
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