Pflanzenwelt.
Pflanz e n w e l t. Die gesammten Gewächse eines Landes nennt
man seine Flora. Die Flora Sachsens ist eine der reichsten und uiannig-
faltigsten Deutschlands. Die Wälder gehören zu den bestgepflegtesten,
und der dritte Theil aller Waldungen ist Staatseigentum. Ueber 70
□Heilert uusers Landes sind mit Wald bedeckt. Die größten Waldfluren
zeigt das Voigtland (Auerbach), das Erzgebirge (Schwarzenberg), der
Dresdner Regierungsbezirk (Moritzburg, Grüllenburg und Elbsaudstein-
gebirge), geringere die Lausitz. In den höchsten Bergregionen herrscht
die Fichte, an den Thalhängen die Tanne, Lärche und Buche; der Baum
der Niederungen ist die Kiefer, deren Waldbestände gewöhnlich von der
Birke umsäumt und durchflochten sind. Der Laubwald tritt am mäch^
tigsten auf im Elbsandsteingebirge, im Niedern Erzgebirge uud iu der
Gegend um Leipzig; in der letztern die Eiche und Linde (Leipzig be-
deutet „Lindenstadt"). Ahorn, Erle, Weide, Haselnuß, Esche lieben die
Thalregionen der Flüsse; Pappelu säumen die Ränder nnsrer Straßen
ein, während Roßkastanien, Robinien (fälschlich Akazien genannt) und
Wallnußbäume, häufig auch die Linde, die menschlichen Wohnungen um-
schatten. Die wenigsten Obstbäume zeigt das Gebirge, die meisten das
Elbthal und das Tiefland im Norden. Die schönsten und meisten
Kirschen, Pflaumen, Aepfel und Birnen reifen im Elbthale und im Leip-
ziger Regierungsbezirke, das feinste Obst (Pfirsich, Aprikose uud Wein)
ebenfalls im Elbthale. Die reichste Flora an seltnen Blnmen und
Kräutern zeigt das Gebirge (Altenberg), die Umgegend Dresdens und
Leipzigs. Den ärmsten Boden hat das Waldgebiet des Voigtlandes
und das des oberu Erzgebirges (Oberwiesenthal), den reichsten die so-
genannten „Pflegen" im Norden, die Gegend um Lommatzsch, Oschatz
nnd Pegau, ferner die Thalweitung Zittau's uud die Thalränder der
Elbe, Mlilde und Zschopau und die Wendei in der Oberlausitz. Erbaut
wird in« Erzgebirge besonders „Gebirgsheu", der Hafer, die Kartoffel
uud hin und wieder auch selbst das Korn. Hirse gewinnt man beson-
ders bei Leipzig und Pegau, Haidekorn oder Buchweizen im Elbthal
nnd in der Gegend um Großenhain, Königsbrück uud Camenz; Weizen,
Korn, Raps, Rübsen, Rüben, Erbsen uud Wicken gedeihen am besten
in der Gegend von Dresden, Meißen, Oschatz, Lommatzsch, Leipzig nnd
Pegau. Der Leiu- oder Flachsbau ist am vorzüglichsten in der Gegend
von Frauenstein im Erzgebirge, in der Oberlausitz (Wenden) nnd im
Voigtlande. Hopfen liefert das Elbthal. Feinere Gemüsesorteu zieht
man bei Dresden, Zittau, Leipzig uud Großenhain, in deren Umgebungen
die größten Handelsgärtnereien liegen. Rosen, Camelieu, Azaleen, Or¬
chideen pflegt besonders Dresden.
Mineralreich oder -Ste in r e i ch. Sachsen ist ein an Mineralien
reich gesegnetes Land. Schon bei der Gesteinsanordnung nnsrer Ge-
birgsmassen haben wir einiger Mineralien gedacht nnd wir stellen sie
nun in folgender, übersichtlicher Weise zusammen:
a) nach den Metallen,
d) nach den BOuzen,^^^
c) nach Gesteinen und Erden.