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sammelt seine südlich vom Äquator entspringenden Quellen im Viktoria-
jee, durchströmt zuerst Äthiopien, nimmt aus dem benachbarten
Abessynien (rechts) den trüben (blauen) Nil, Bahr el Azrak, auf,
durchbricht dann die Felsen- und Wüstenplatte Nubiens und tritt
unterhalb Syene in ein Flußtal, das. nicht mehr als 2 Meilen breit,
aber an 150 Meilen lang, im Westen und Osten durch Bergketten
vor dem Flugsande der Wüste geschützt ist. Dies eigentliche Ägypten
wird von Süden nach Norden in Ober-, Mittel- und Unter-
ägypten geteilt; letzteres ist das Delta oder das Dreieck zwischen
den Mündungen, deren man im Altertum sieben (jetzt nur noch zwei)
zählte. Der Nil überschwemmt alljährlich vom Juli bis Oktober
sein Talgebiet und befruchtetes^ so daß Ackerbau, Schiffahrt. Er¬
richtung fester Wohnsitze den^ülfifchen dort gleichsam von der Natur
geboten war. So erblühte denn hier schon sehr früh eine hohe Kultur.
Lange Zeit bestanden verschiedene kleinere Reiche nebeneinander,
aber um das Jahr 3400 war Ägypten geeint. Die Hauptstadt dieses
alten Reichs wurde Memphis; von seinen Herrschern erzählen noch
heute vor allem die Pyramiden, riesenhafte Königsgräber, deren
sich besonders beim Dorfe Gizeh unfern von Kairo viele finden. Die
größten sind die der Könige Cheops und Chephren (um 2800 v. 2800»
Chr.): sie erreichten fast die Höhe von 150 und 140 m. Andere
mächtige Werke der ägyptischen Könige, aber aus späterer Zeit.
waren der große See Moeris. dazu bestimmt, die Bewässerung
Unterägyptens zu regeln, das Labyrinth, ein Tempel und Be-
gräbnisplatz, der mit 1500 Gemächern über und ebensovielen unter
der Erde versehen war, die Sphinxe und die Obelisken, Spitz-
fäulen aus einem Stein, die dem Sonnengotts geweiht waren. — Seine
Blütezeit erlebte Ägypten unter dem mittleren Reich (etwa seit 2160),
dessen Hauptstadt das „hunderttorige" Theben war. Aber um 1680
brachen die Hyksos. ein asiatisches Nomadenvolk wohl semitischen
* Stammes, ein und beherrschten ein Jahrhundert lang einen großen Teil
Ägyptens. Dann wurden sie (um 1580) von Theben aus vertrieben,
und das neue Reich erstand. Seine Könige erlangten wieder große
Macht und dehnten auf weiten Eroberungszügen ihre Herrschaft über
Äthiopien und Vorderasien aus. Auch durch die großartigen Paläste
und Tempel (berühmte Ruinen bei den Orten Luksor und Karnak)
und durch die Kolossalstatuen, die sie errichteten, haben sie — so
vor allem Ramses II, um 1280 — Ruhm erlangt. Lange Zeit 1280*No full text available for this image
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