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rasseln, die Esse dampft, die Lokomotive keucht. Rasch fahren wir an
fremden Feldern und Wäldern, Dörfern und Städten vorbei; die Telegraphen-
stanzen uud die Wärterhäuschen an der Bahn tanzen an unseren Augen
vorüber. Wer hat einen Schnellzug? wer einen langen Güterzug fahren
sehen? Von Zeit zu Zeit hält der Zug auf einer Station, aber bald geht
es weiter wie im Fluge, bis wir am Ziele sind und vorsichtig aussteigen.
Auch auf dem Wasser kann man reisen. Wer ist schon auf dem
Wasser gefahren? Wo uud wie geschah es? Man besteigt dann ein Boot
(Kahn, Nachen), das gerudert wird, oder eiu Segelschiff, das der Wind
forttreibt, oder ein Dampfschiff, das von einer Dampfmaschine bewegt
wird. Auf großen Seeschiffen fährt man über das tiefe und weite Meer¬
nach fernen Ländern. Über den Fluß fährt mau mit dem Fährmann auf
der Fähre.
Wer hat schon ein Luftschiff (Luftballon) gesehen? Warum seid ihr
noch nicht damit gereist?
NB. Bei jedem Lehrgegenstande hat der Lehrer selbstverständlich an das an-
zuknüpfen, was der Schüler erlebt hat; aber hier ist der Analyse oder Vorbereitung
ganz besondere Beachtung zu schenken. Es sind thunlichst die eigenen Erfahrungen
der Schüler im Bewußtsein aufzufrischen und möglichst zu verwerten. Am wirksamsten
wird sich die Besprechung gestalten, wenn sie an eine Klassenreise oder wenigstens
an einen Besuch des Bahnhofs anknüpft. Wie überall, so ist natürlich auch hier
das, was der Wohnort bietet, in den Vordergrund zu rücken. Der oder die Bahn-
Höfe des Wohnortes sind nach ihrer Lage, ihren Namen und Zielen zu bestimmen,
der Verkehr am Hafen oder Flußufer ist zu beschreiben:c.
1. Wanderlust. W. Müller. W. II. 136, W. 173.
2. Der Bauer und sein Sohn. Gellert. W. II. 137, W. 176.
8. Erst die Arbeit, dann das Spiel. W. II. 138, W. 177.
4. Kleines Kunstwerk. W. II. 139, W. 181.
3. Der Rätselmann. Sturm. W. II. 141, W. 182.
6. Vogel, flieg aus! Hoffmann v. F. W. II. 140.
7. Das Schifflein. Enslin. W. II. 142, W. 178.
8. Das Rad. Fröbel. W. II. 143, W. 179.
C. Im §b ex ß ft e.
15. Ter Herbst.
39. Des Herbstes Anfang.
Zu Anfange des Sommers hatte die Sonne ihren höchsten Stand
erreicht; während des Sommers ist sie täglich etwas zurückgegangen. Jetzt
steht sie wieder wie zu Anfange des Frühlings. Am 21. September sind
Tag und Nacht gleichlang. Mit diesem Tage beginnt der Herbst. Die
Tage werden kürzer, die Nächte länger, dunkler und kälter. Die Wärme
nimmt ab. Die Kerbtiere verkriechen sich. Die Zugvögel, Lerchen, Nachti-
gallen, Stare, Schwalben, Störche zc., ziehen deshalb scharenweise nach