— 42 —
die Dachdecker fertig, so kommen die Klempner und befestigen am unteren
Ende der beiden Dachseiten die Dachrinnen mit den Abflußrohren.
Währenddessen legen die Zimmerleute Schwarten auf die an den Innen-
feiten der Balken angenagelten Latten, und die Handlauger füllen den
Zwischenboden mit einer trockenen Masse, Koksasche oder Lehm aus.
Von unten wird an die Schwarten Rohr angenagelt, damit der Putz
gut haftet. Während Zimmerleute die Dielen aufnageln, sind die Maurer
mit dem Putzen der Wände und Decken beschäftigt. Nun bringen die
Tischler die Türgewände. Schlosser schlagen die Schlösser an und be-
festigen die Bänder und Zapfen. Die Glaser hängen die Fenster ein,
und die Ofensetzer beginnen mit dem Setzen der Herde und Öfen.
Zuletzt kommen die Maler, nm die Wände und Decken zu malen, Türen,
Fenster und Dielen zu streichen. Es folgen nun noch das Einbauen
der Wasserleitung und Lichtanlage und das Anbringen einer Blitz-
ableitnng. Nun kann der Baumeister den Bau dem Besitzer übergeben.
Wir faffen noch zusammen, welche Bauhaudwerker bei dem Bau be-
schäftigt waren, welche Baustoffe oder Baumaterialien sie verwendet
haben und welche Bauhandwerkszeuge nötig waren; z. B. die Maurer
brauchten den Maurerhammer, die Maurerkelle, das Richtscheit, das
Senkblei, die Setzwage, die Wasserwage, die Richtschnur, die Schmiege usw.
Die Zimmerleute müssen haben: Axt, Beil, Säge, Hobel, Meißel,
Bohrer usw.
X. Schulwoche.
A.
Ziel: Wir malen nun die Heimat, wie sie der Vogel in der Luft sieht.
Womit werden wir beginnen? Welchen Weg werden wir zuerst
malen? Mit welcher Kreide soll ich malen? Nach welcher Himmels-
gegend ist die Dorfstraße gerichtet? Wo muß ich darum auf der
Tafel beginnen? wo aufhören? Nach welcher Himmelsgegend sind die
Seitenwege gerichtet? Auf welche Seite der Dorfstraße muß ich sie
dann malen? Welche Häuser stehen an der Dorfstraße? Ich will ihre
Lage jetzt durch rote Striche bezeichnen. Welche Häuser stehen an den
Nebenwegen? Wohin muß ich den älteren Ortsteil malen? wohin den
neueren? Wieviel bewohnte Hänser haben wir zusammengebracht? Wie
wollten wir nun die Heimat malen? Wie groß erscheint uns zuletzt
die Lerche, wenn sie sich trillernd hoch in die Luft erhebt? Wenn
uns eine Lerche nur noch als ein Punkt sichtbar ist, wie groß mag
dann einer Lerche eins von nnsern Häusern erscheinen? Ob sie dann
wohl noch die beiden Dachseiten eines Hauses unterscheiden kann? Es
wird ihr wohl das Ziegeldach nur noch als eine einzige rote Fläche
erscheinen, und so wollen wir die Häuser uuu auch malen. Und da
wir ziemlich 100 Wohnhäuser auf das Bild bringen müssen, ohne die
vielen Nebengebäude, so müssen wir einen noch kleineren Maßstab
wählen als in der letzten Stunde — welchen werden wir wählen?
Wievielmal so klein wird das Bild als die Wirklichkeit, wenn wir für