I. Landeskunde von Schlesien.
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der Provinz Posen. *Herrnstadt zwischen der Bartsch und
der Hörle.
C. Regierungsbezirk Liegnitz mit 21 Kreisen (19
Land- und 2 Stadtkreisen).
a. An der Oder 1. Glogau, 2. Freystadt, 3. Grünberg.
In allen drei Kreisen ist das linke Oderuser fruchtbarer, nament-
lich um Grünberg; die südwestlichen Teile durchziehen die Dal-
kauer Höhen. Am rechten User breiten sich Waldungen aus.
^Glogau (Groß-Glogau), früher Festung, jetzt nur
Waffenplatz. Nach D a l k a u ist der Landrücken benannt, der
den Kreis durchzieht. *P 0 11 tu i tz. — Im Kreise *Fr ey st a d t
ist Neu salz an der Oder der größere Ort; er besitzt eine
rege Gewerbtätigkeit (Zwirnfabrik). Zwischen ^Beuthen an
der Oder und Ear 0 lath durchbricht die Oder zum zweiten
Male den Landrücken. *N e u st ä t> t e I. Im Westert des Kreises
der Schlawasee, Schlesiens größter See (1135 da); an ihm
*S ch l a in a.— Bei *Grünberg sehr bedeutender Wein-
und Obstbau. Es ist der nördlichste Ort der Erde, an dem
Wein in erheblicher Weise gebaut und gekeltert wird. ^Rothen-
bürg an der Oder, die nördlichste Stadt Schlesiens,
e u t s ch - W a r t e n b e r g an der Ochel.
d. Im Heidegebiet 4. Lüben, 5. Sprottau, 6. Sagan.
Auf dem sandigen Boden dehnen sich weite Waldungen aus.
In den darin befindlichen Mooren wird Torf und Raseneisen-
stein gewonnen.
*L ü b e n liegt selbst noch an der Grenze der Heide. Bei
^Kotzenau ein Moor, das Kotzenauer Bruch. — ^Sprottau
an der Vereinigung der Sprotte mit dem Bober. Eisenwerke
am Bober (E u l a u) und am Queis. ^Pri mkenau, Jugend-
aufenthalt unserer Kaiserin. Das Primkenauer Bruch ist teil-
weise trocken gelegt. — *Sagan am Bober liegt am Nord-
rande der Heide. ^Naumburg am Bober im Norden
des Kreises, ^Priebus an der Neisse im Westen. In Frei-
waldau Töpfereien.
c. O b e r l a u f i tz , erst seit 1815 zu Schlesien gehörig,
7. Stadtkreis Görlitz, 8. Landkreis Görlitz, 9. Rothenburg,
10. Hoyerswerda. Diese Kreise gehören ebenfalls dem Heide-
gebiet an und haben dieselben Eigentümlichkeiten wie die vor-
her genannten. Der südliche Teil des Kreises Görlitz liegt be-
reits am Gebirgsrande.
^Görlitz, die zweitgrößte Stadt Schlesiens, Hauptstadt
der Oberlausitz, an der Neisse; Ausgangspunkt des Verkehrs
mit dem Königreich Sachsen und Böhmen, mit Tuchwebereien
Rückcr n. Wilpert, Heimatkunde. 2. Aufl. 3