II. Stoffe für den Frühling.
9. Die kreide.
Nun wollen rvir malen! (Herr Lehrer, der Forstel Willy hat seinen
Schieferstift vergessen!)^) Das ist schade! (Ja, ich habe vorhin noch zu
Hause gemalt, und da ist er liegen geblieben.) Nun, morgen vergißt du
ihn roohl wieder? (Nein.) Doch damit du jetzt mit uns malen kannst, will
ich dir ein Stückchen Kreide borgen. —
Doch halt, das patzt mir, ihr andern mögt heute auch einmal mit
Kreide malen! Große Freude — jedes Kind bekommt ein Stückchen.
Nun malen wir eine Gießkanne oder einen anderen passenden Gegenstand
auf unsre Schiefertafel! . . .
(Herr Lehrer, das geht aber schlecht ... das schmiert so ... da kann
man gar keinen feinen Strich machen ... ja, sie werden alle so breit . . .
weil die Kreide so weich ist . . . viel weicher als der Schieferstift.) Nun,
hier kannst du doch gleich einen dicken Strich malen. (Ja, dicke Striche,
die gehen fein mit Kreide, da ist man gleich fertig ... mit dem Schieferstift
dauert das viel länger.) Ja, seht ihr, vorn an der Wandtafel kann ich
auch keinen Schieferstift brauchen. (Nein, der schreibt gar nicht.) Nun,
es gibt auch Wandtafeln, auf die man mit Schieferstiften schreiben könnte.
(Aber mit Kreide kann man viel größer malen . . . und viel schneller.)
Wißt ihr, ihr mögt es einmal an der Wandtafel probieren. (Ich,
ich, ich!) Ihr beiden fangt an, oder vier oder soviel Kinder, wie die
zur Verfügung stehende Tafellänge erlaubt.
(Herr Lehrer, ich möchte einen Rechen malen . . . und ich einen Schlüssel,
den Hat mir mein Dater gezeigt.) Meinetwegen! — Nun ihr beiden' aber
sagt es uns einmal noch nicht, was ihr malen wollt, die andern mögen es
dann erraten. (CD! Schmidts Kurt Hat einen Storch gemalt! — allgemeine
Freude — ja, weil er eine kleine Schwester gekriegt hat . . . und Schuberts
Paul einen Stiefel . . . weil sein Vater Schuhmacher ist. Nun kommen
andre dran, die Aufmerksamkeit wird nicht gleich erlahmen. (Ru! meine
Kreide ist entzwei gebrochen ... ja, die Kreide bricht viel leichter entzwei
als der Schieferstift, der ist härter.) Darum muß man auch die Kreide
anders in der Hand halten beim Ntalen: den Stift nehmen wir so in die
Finger, gewöhnliche Schreibhaltung, probiert es! Die Kreide ober so —
ähnlich, wie man ein Radiermesser anfaßt, von oben her; versucht es auch!
i) fln Stellen, wo die Lektion ausgeführt ist, soll die Rede der Kinder nun in
Klammern ( ) stehen, sachliche Bemerkungen erscheinen dann, um das Lesen zu erlsich»
tern in Kntiqua oder in eckiger Klammer.