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wvrden war. Der Name Hopfenmarkt wurde ihm beigelegt, als 
die Hopfenhändler hier ihre Buden aufschlugen, um den vielen 
Brauereien des Rödingsmarktes nahe zu sein. Bis dahin hatten 
sie ihre Ware in der Straße Hopfensack verhandelt, die lange 
Jahre hindurch eine Sackgasse war. 
Die Straße, welche vom „Hahntrapp", der nach dem Feder- 
viehmarkt so heißt, in großem Bogen an der Bohnenstraße, der 
Trostbrücke und der Reimersbrücke vorbei bis dem Hahntrapp 
gegenüber um die Kirche herumführt, ist „Neueburg" benannt. 
Ihr Name erinnert an die gräfliche Burg, welche zur Zeit der 
Gründung des Nicolaikirchspiels dort gestanden hat. Der Erz 
bischos hatte die Stadt Hamburg, die nur die Gegend um die 
jetzige Petrikirche und den Fischmarkt umfaßte, mit Wall, Graben 
und Bollwerk umgeben lassen, um sie gegen Seeräuber, Land- 
ränber und feindliche Überfälle heidnischer Völker zu schützen 
Drei Thore sollen sich in der Umwallnng befunden haben, neben 
jedem derselben ein fester Turm zur Verteidigung. Dazu ließ 
sich der Erzbischos in der Gegend, wo wir jetzt die „Kleine 
Reichenstraße" finden, eine wohlverwahrte, große Burg mit festen 
Türmen errichten, in welcher er wohnte und von der er die 
Stadt durch Kriegsvolk leicht beherrschen konnte. Sie hieß die 
„Wiedeburg", d. h. weite, geräumige Burg, oder auch die 
„Wiedenburg" oder Weidenburg, da sie an einem Elbarm stand, 
auf deffen sumpfigem Ufer viele Weiden wuchsen. Der Graf 
vom Lande Holstein, zu dessen Gebiet Hamburg gehörte, traute 
dem Erzbischos nicht. Um ihn im Gehorsam zu halten, baute 
er sich dicht bei der bischöflichen Stadt ebenfalls eine feste Burg. 
Sie stand ungefähr auf dem Platze, den jetzt die Nicolaikirche 
einnimmt, und wnrde die neue Burg genannt. In der Be- 
zeichnung der Straße „Neueburg" ist uns ihr Name erhalten 
geblieben. 
Die neue Burg wurde von den Wenden zerstört. Als 
aber der Graf Adolf von Schauenburg das Land Holstein er- 
hielt, baute er die neue Burg wieder auf. Sein Nachfolger 
Adolf III. von Schauenburg rief zahlreiche Einwanderer aus 
Holland und Friesland herbei, besiedelte mit ihnen die Gegend
	        
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