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Geographie.
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bis zum Meere. Im SW. und im O. aber wird es durch Gebirge abge-
grenzt. Im SW. erhebt sich die Gebirgsmaner der Pyrenäen, deren Zng
vom Mittelläudischen Meere bis zum Atlantischen Ozean reicht. So schließt
dieses Hochgebirge Frankreich vollständig von Spanien ab. Besonders die
Mittelpyreuäen bilden eine mächtige Hochgebirgskette. Die östliche Gebirgs-
grenze Frankreichs wird durch die Westalpen, den Schweizer Jura, der
auf der französischen Seite nur allmählich aufsteigt, den Wasgenwald, den
Argonnenwald und die Ardennen gebildet.
Die Ströme Frankreichs. Nur der Rhone mündet in das Mittelländische
Meer. Alle andern Ströme Frankreichs fließen nach NW. in den Atlantischen
Ozean. Loire und Seine (spr. ßähn' = sanfter Fluß) entspringen auf dem
Französischen Mittelgebirge, die Garonne auf den Pyrenäen.
Die Quellen des französischen Reichtums. Frankreich verdankt seinen
Reichtum teils den Vorzügen des französischen Volkes, das sich durch Fleiß,
Tüchtigkeit und Sparsamkeit auszeichnet, teils der Natur des Landes. Die
Hauptquelle des französischen Wohlstandes ist der Pflanzenbau. Das milde
und feuchte ozeanische Klima Westfrankreichs und das warme Klima
Südfrankreichs begünstigen denselben. Auch der Boden der meisten Gegen-
den Frankreichs ist fruchtbar. Den ersten Rang unter den Pflanzenkulturen
nimmt der Weinbau ein. Frankreich ist das erste Weinland der Erde. Das
Gebiet der unteren Garonne liefert den edlen Bordeaux (spr. bordö), benannt
nach der Stadt Bordeaux (260000 E.), Niederburgund den feurigen Bnr-
guuder und die Champagne den schäumenden Champagner. Auch der Obst-
bau wird in Frankreich stark betrieben. Im unteren Rhöuegebiet ist der
Olivenbau heimisch. Mit der berühmten Blumenzucht der Riviera bildet
dieser die Grundlage für die Fabrikation von wohlriechenden Ölen
und Seifen, die ihren Hauptsitz in Marseille (500000 E.) hat. Auf den
Anbau des Maulbeerbaumes gründet sich die Entwicklung der berühmten
französischen Seidenindustrie, deren Hauptsitz Lyon (460000 E.) ist.
Frankreich besitzt nur kleine Kohlenlager; diese sind jedoch günstig
verteilt, und in ihrer Nähe liegen meist auch Eisenerze. So konnte die
Eisenindustrie aufblühen, wie in Le Crenzot und St. Etienne, wo es
berühmte Waffeuwerkstätteu gibt. Am kohlenreichsten ist Nordostfrank-
reich._ Nordfrankreich wurde daher der Hauptsitz der französischen In-
dustrie. In Lille (spr. lil, 225000 E.) entwickelte sich die Baumwoll-, in
Roubaix (spr. rübäh, 150000 E.) die Woll- und in Amiens (spr. amiäNg,
100000 E.) die Leinenindustrie. Auch die französische Hauptstadt Paris
(2700000 E.) wurde ein bedeutender Judustrieplatz, besonders für
Putz- und Modewaren.
Paris ist die Stadt des Glanzes und des Luxus. Sie wird von der Seine
in Schlaugenbiegungen durchzogen, und etwa 30 schöne Brücken verbinden die
beiden Ufer. Reich geschmückt ist Paris mit prächtigen Bauten, mit Palästen,
Kirchen und Denkmälern. Auf einerSeine-Jnsel liegt die berühmte Notre-Dame-
Kirche. Den Hauptschmuck der Stadt aber bilden die baumgeschmückten Boule-
vards (spr. bul'war'), Plätze und Gärten. Vom Eiffelturm überschaut mau