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werden. Die Seidenraupenzucht hat hier ihre geschichtliche Heim¬
stätte, denn byzantinische Kaiser haben sie von China eingeführt.
Jetzt zählt man 230000 Maulbeerbäume und rund 6 Millionen Drach¬
men Gewinn. Nur 5000 Männer beschäftigen sich mit Fischfang
in den griechischen Gewässern. iele fahren aber auch bis ins Mar-
marameer und nach der afrikanischen Küste, namentlich nach Tunis.
In den griechischen Gewässern werden fremde Barken nicht zuge¬
lassen. 800 Schiffe stehen im Dienste der zwar sehr gefährlichen,
aber überaus einträglichen Schwammsuche, die etwa 3 Millionen
Drachmen einbringt. Die Bänke liegen in einer Tiefe von 6 bis 20 m.
Die mit Tauchapparaten ausgerüsteten Schwammfischer sind in der
ständigen Gefahr, entweder zu ersticken oder gelähmt zu werden.
Reich ist das Land an Mineralien, die schon im Altertum große
Erträge abgeworfen haben. Obenan steht der Marmor von Attika,
vom Peloponnes, von Thessalien und von den Inseln1). Berühmt ist,
wie im Altertum, so auch jetzt der Bergbau auf Laurion. Gewonnen
wurden 1909 gegen 450 000 t Eisenerz, 240000 t Blei. Da Steinsalz
fehlt, so muß Seesalz in Salzgärten gewonnen werden, c) Handel.
Die Gesamteinfuhr belief sich 1909 auf 136 Millionen Drachmen,
die Ausfuhr nur auf 101 Millionen.
7. Nordgriechenland.
Naturgrenzen gegen N? Fehlen. Thessalien hat fruchtbare
Schwemmlandebenen und war im Altertum Griechenlands Kornkammer,
ist aber jetzt durch die traurigen Verhältnisse der Bauern, die das
Land gepachtet haben, sehr heruntergekommen. Larissa (20000
Einw.) ist der Hauptort, inmitten einer fruchtbaren Ebene am Salam-
bria (Peneios). Bevor dieser Fluß in den Golf von Saloniki mündet,
durchfließt er eine 6 km lange, von den Abhängen des Olymp und des
Ossa gebildete Gebirgssschlucht, das berühmte Tal Tempe (rà Téfinrj
= die Einschnitte). „Die malerischen Felswände zu beiden Seiten,
der rasche Fluß, die üppige Vegetation von Platanen, Weiden und
wilden Feigenbäumen; hoch an den Felsen emporkletterndem Epheu,
wildem Wein und Klematis, und zum Schluß der herrliche Blick auf das
Meer, rechtfertigen den Ruhm, der dem Tal von jeher zuteil geworden
ist." (Baedeker, Griechenland.)
8. Mittelgriechenland oder Hellas.
Mittelgriechenland oder Hellas ist zumeist vom Wasser umspült.
Die Einschnürung, wo im N von W der Golf von Arta und von O
*) Die Blüte griechischer Kunst und Architektur im Altertum beruht zum großen
Teil auf der Häufigkeit dieses edlen Gesteins^, das in einer unglaublichen Varietät
der Körnung, Färbung, Nuancierung und Güte auftritt. (A. Struck.) Die weißen großen
Gebäude sind aus pentelischem Marmor (aus Pentelikon in Attika) aufgeführt.