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Zweiter Abschnitt.
d) Die Wolken kommen mit dem Winde vom Triebischtale her- da
ist der Gimmel trübe (Wetterseite).
e) Der Wind von Cölln bringt keine Wolken- da ist der Himmel
heiter. Gerade die Windbeobachtungen sind hier spielend leicht zu machen.
Unsrer Schule gegenüber ragen 8 mächtige Essen der Teichertschen por-
zellansabrik mit ihren Rauchfahnen in die Luft, die je nach der Wind-
richtung ihre Richtung wechseln. Das ist so auffällig, daß auch ein
schwaches Kind diese Beobachtung machen kann.
f) Es kann regnen im Frühlinge, Sommer, herbst und Vinter.
g) 3rn Winter schneit es manchmal- manchmal graupelt es. Im
Sommer fallen manchmal Schloßen- manchmal fällt Hagel.
h) Es gibt Landregen, die dauern lange. Es gibt Platzregen, die
dauern gar nicht lange- beim Platzregen fallen die Tropfen gerade
herunter. —
Ulan hat mir gesagt, man könnte diese Beobachtungen ebensogut auf
spätere Schuljahre verschieben. Ich sage, man kann nicht zeitig genug
damit anfangen, die fugend auf Alltägliches hinzuweisen. Außerdem
haben die späteren Jahre auch wieder ihre Kufgaben, wie wir sehen
werden.
2. Schuljahr.
1. Täglich werden wenigstens einmal die Wärme, der Wind, die
Niederschläge und der Himmel beobachtet.
2. Die Windstärke wird durch Striche unter dem Namen bezeichnet:
l Strich ist starker Wind, 2 Striche ist sehr starker Wind. Bei Nieder-
schlügen wird nur die Form angegeben (Regen R. oder Schnee Sehn.). Der
Himmel ist als heiter (h.) oder (tr.) zu kennzeichnen.
3. Diese 4 Tatsachen werden in ein besonderes Heft eingetragen,
das von 2 oder 3 Schülern eine Woche lang gemeinsam geführt wird.
(Formular 1.)
4. Zu Beginn des Schuljahres wird der findigste Schüler vom Lehrer
angeleitet, das Wetterbuch recht zu führen. Er wird zum Wetterwart
ernannt und hat dann die einzelnen Gruppen anzuleiten und zu be-
aufsichtigen.
5. Die ganze Arbeit vollzieht sich ohne viel Kufsehen und ohne viel
Kufwand von Zeit und Kraft. Es handelt sich hier mehr um eine Ge-
wöhnung! Die eine tägliche Beobachtung hat jedes Kind auszuführen.
Wenn es das Schulhaus betritt, muß es (ganz unwillkürlich) nach dem
Rauche der großen Esse schauen oder nach der sehr leicht beweglichen
Wetterfahne, die auf dem Dachfirste von Birkners Haus deutlich zu sehen
ist. Den Wind nach der Windfahne zu bestimmen, ist hier wenigstens
recht einfach. Der Wind bläst die Rauchfahne von sich weg. Die Rauch-
fahne zeigt also dorthin, wohin der Wind weht. Klso weiß ich, aus