Full text: Etymologisches Wörterbuch geographischer Namen, namentlich solcher aus dem Bereiche der Schulgeographie

OranjefluCs — Oste. 
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röm. Namen Portus (Cale) hervor¬ 
gegangen sein. 
Orailjeflufs wurde von den hol¬ 
ländischen Kolonisten des Kaplan¬ 
des zu Ehren des Hauses Oranien 
so genannt. Egl. 415. 
Orenburg hat seinen Namen von 
dem Or, einem linksseitigen Zuflüsse 
des Ural, an dem die Stadt im Jahre 
1738 gegründet wurde. Egl. 415. 
Orinoco heifst in der Sprache 
der umwohnenden Indianer einfach 
Flufs. Egl. 415. 
Orkneys, Name einer im Norden 
von Grofsbritannien liegenden Insel¬ 
gruppe, ist abzuleiten von orkn, 
dem Namen einer Delphinart und 
an. ey = Insel. Egl. 415. Rug. 
134. 
Orla, s. Olire; s. auch Ara. 
Orléans ist entstanden aus dem 
Volksnamen derAureliani, in deren 
Gebiet es lag. Bacmeister, A. W. 
108. 
—ort, häufig in Zusammensetzun¬ 
gen zur Bezeichnung von vorsprin¬ 
genden Küstenpunkten, namentlich 
in der Ostsee, z. B. Brüsterort 
im Samland; ahd., mhd. ort, as. 
ord bedeutet äufserster Punkt, 
Spitze. Schad. 667. 
Oschatz, Stadt in Sachsen, er¬ 
klärt sich durch nsl. osek, umzäun- 
ter Platz für das Yieh. Mikl. 
210. 
Osker, lat. O s cus, in früherer 
Form Opscus, griech. Ì'Onixot, die 
ältere Bevölkerung italischer Land¬ 
schaften, namentlich Kampaniens. Der 
Name scheint ursprünglich nur Bau¬ 
ern bedeutet zu haben; er geht auf 
operavi, das Land bauen zurück. 
Kiep. 443. 
Osnianen, eigentlich Osmanlü, nen¬ 
nen sich die Türken selbst nach ei¬ 
nem ihrer bedeutendsten Sultane 
Osman, der 1299 zwischen Angora 
und Brussa das Osmanische Reich 
stiftete. 
Osnabrück, s. Osning. 
Osning, sonst Teutoburger-Wald 
genannt. Der Name geht auf ahd. 
ans, sächs. os, altn. as— die Asen. 
Zeufs'll. Damit hängt auch der Na¬ 
me der Stadt Osnabrück zusammen. 
Eine andere Ableitung giebt Th. Lob. 
Arch. 70. B. 368. Derselbe stellt 
ihn mit dem der Hase, an dem die 
Stadt liegt, zusammen. Hase, in äl¬ 
terer Form Hasa, Asa und Assa, er¬ 
klärt er durch asa, worin er ein 
deutsches Grundwort von der Be¬ 
deutung Flufs, "Wasser sieht. Os¬ 
nabrück, alt Asenbruggi, heifst ihm 
Sumpfboden an der Hase. Öst¬ 
lich von Osnabrück befindet sich 
sumpfiges Terrain und ein Komplex 
von Bauernhöfen, welcher Asbrucli 
heifst. Auch den Namen des Osning 
stellt er mit asa zusammen. Ältere 
Formen sind Osneggi, Osnig, Asnig. 
Als den zweiten Bestandteil des Na¬ 
mens nimmt Th. Loh. Egge = Berg, 
Gebirge, Osning also Egge,Gebirge 
derAsa, d.h. des Flusses Hase, 
oder allgemein W as s er gebirg e ; 
von ihrer Eigenschaft als Quellen¬ 
spender sind die Berge oft genannt. 
Ossa, Berg in Griechenland, bedeu¬ 
tet Schauburg; ocrae, die Augen, 
oaaofxat^ ich schaue. Egl. 417. 
Curt. 464. 
Ossa heiCsen in der Sprache der 
Eingeborenen von Joruba die zahl¬ 
reichen Hintergewässer und Lagunen 
der Sklavenküste. Der Name be¬ 
deutet weiter nichts als Wasser. 
Berliner Tageblatt. 1885. Nr. 154. 
Oste, Nbfifs. der Elbe, in älterer 
Form Osta oder Hosta, erklärt Th. 
Loh. Arch. 70. B. 376 durch asa,
	        
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