io II Hauptth. Neuere Gesch. VMBuch.
blieben noch Werden; nur am Rhein und an der
Donau, auch tiefer in das römische Reich hinein,
nahmen viele von ihnen das Christenthum am
Bey diesem Zustande wurden zwar die Deutschen
wegen ihrer Redlichkeit, Treue und Tapferkeit
von ihren Feinden selbst gepriesen; da sie aber
ihren Ruhm beynahe allein in kriegerischen Tha-
ten setzten, so hatten sie auch die Fehler eines
Volks, das nichts weiter als streitbar ist.
mittlere, V{[. Aber alles dieses änderte sich in dem
Mittlern Theil ihrer Geschichte, der sich vom
Jahr vierhundert bis fünfzehnhundert nach
Lhrifti Geburt erstreckt. Nun fielen die denk-
fchcn Völker das römische Reich, vom schwar¬
zen Meere bis zum Weltmeer hin, mit solchem
Ungestüm an, daß sie cs völlig überwältigten.
Von den neuen Untcrthanen, welche sie sich dar¬
innen verschafften, nahmen sie gar bald mildere
Sitten, Rünfte, Wissenschaften, nach und nach
auch Gesetze an. Sie behielten zwar ihn eigene
Sprache bey; aber ohne daß sie dieselbe sehr ver.
fcinert Hütten. Das Thriskenrhum wurde nach
einigen Jahrhunderten bey ihnen allgemein; doch
überließen sie auch den Lehrern desselben die
Macht, diese Religion nach ihrem Gefallen zu
bestimmen, und erkannten mit den übrigen eu¬
ropäischen Nationen die Oberherrschaft des an-
srhnlichften dieser Lehrer. Eben so ließen sie
es auch geschehen, daß ihre Lehrer sich die Ge- >
Irhrsamkeit allein zuergneten, und über dasje-
n^e, was sie davon wußten, m einer Sprache
schrie-