Full text: Geschichte der Deutschen (Theil 3)

286 II Hauptth.NeuereGesch. VIIIBuch. 
I. nach C. sten stellten ihm vergebens vor, daß ihm eine 
bi6127Í, solche Gewalt nicht zustehe. Mittlerweile wurde 
Deutschland durch den Krieg der beyden Kaiser 
und ihrer Anhänger mit einander zehn Jahre hin¬ 
durch auf das äußerste verwüstet. 
Deutsch- XXV. Friedrich der Zweyre, ein Enkel 
Friedrichs des Ersten, der hierauf zur Regie- 
drichs u rung kam, Hane alle Gaben, um die von sei- 
genschas?i^nem Großvater angefangenen Unternehmungen 
ten wenig glücklich fortzuführeu, und die Deutschen end- 
Nutzenjie-^^ einmal in einen ruhiger» und blühender» 
Instand ;u versetzen. Aber auch er wurde weit 
von dem Wege zu solchen edlen Endzwecken fort- 
Reg.vom gerissen. Er hatte einen erhabenen und feurigen 
I. i2t8- Geist, kühne Unerschrockenheit und unbeweglichen 
Muth ; beförderte nicht allein Gelehrsamkeit und 
Künste, sondern kannte und bearbeitete sie auch 
mehr als alle vorhergehende Kaiser seit Earln 
idem Großen; seine Leutseligkeit war nicht gerin¬ 
ger als seine Klugheit, und er erwies so gerne 
Gerechtigkeit, daß es jedermann erlaubt war, 
mit ihm selbst über sein Recht zu streiten. Von 
seinem Vater, Heinrich dem Sechsten, hatte er 
das Königreich Sicilien geerbt; allein eben die¬ 
ses mißfiel den Päpsten, daß er mehrere Reiche 
zugleich besitzen, und durch jenes ihr mächtiger 
Nachbar seyn sollte. Sie suchten es also dahin 
zu bringen, daß er sich eines derselben wieder 
entsagen, und überhaupt in Italien kein zu ho¬ 
hes Ansehen erlangen möchte; zumal da er sehr 
begierig war, die Rechte der Raiscr und des 
deut-
	        
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