Gesch. der Deutschen. VI Zeitraum. 44?
wovon die letztere so leicht die erstere erregen konn-I. nach
ke. Vergebens wurde die Unmaßigkeit im Trin-^ ^
ken selbst durch Schlüsse der Reichstage im ftchs-
zehnten Jahrhunderte verboten, und Carl vep
öünfte ermahnte die Fürsten, ihren Unterthanm
hierinncn ein nachahmungswerthes Veyspiel zu
geben. Die Herrschaft dieses Lasters in allen
Standen konnte nicht getilgt werden. Unsere
Sprache ist noch voll von Redensarten und An¬
spielungen auf die alte Liebe zum Trünke bey un¬
serer Nation. Die großen Weinbecher, ¡bie tm«
geheuren Weinfässer, die hin und wieder den Häu¬
sern gleich erbauet wurden, und andere solche
Denkmäler, bestätigen eben dieses. Aber der lan¬
ge Krieg am Ende dieses Zeitraums wurde noch
ein allgemeineres Unglück für die Deutschen, de¬
nen er die zwo großenWohlthaten, den Landfrik
den und die Reformation, beynahr unnütz machte»