Geschichte der Römer. Z9Z
Carthaginenftr mochten wiederum fürchterliche
Feinde der Römer werden: und blos darum gab
er einen so ungerechten Rath, nach welchem jede
Nation die andere bekriegen könnte, sobald sie
befürchtete, daß ihr dieselbe einst großen Scha¬
den zufügen dürfte. Endlich drang Caro durch:
die Römer belagerten Carrhago unter dem
schlechtesten Vorwände, und schleiften es nach
dessen Eroberung völlig. Nachdem sie aber
solchergestalt ihren rachgierigen Haß befriedigt
hatten, empfanden sie bald, daß sie zwar eine noch
ungewisse Feindinn gestürzt, aber zugleich ihrer
eignen Wachsamkeit und inner» Ruhe geschadet
hatten.
XXIII. Es waren ohngefahr hundert und Unruhen
fünfzig Jahre vor Christi Geburt, als die Römers
Larrbago, und in eben demselben Jahre auch
Rorinth, zwo der schönsten und wohlgelegensten
Städte dieser Zeit, mit wütendem Zorne zer¬
störten. Nicht lange darauf brach die alte Un¬
einigkeit und Eifersucht zwischen dem Volks
und den reichern Bürgern, oder dem Senat
und den Paericiern, in Gewaltthatigkeiten aus,
die in dem römischen Freystaate bisher unerhört
waren. Gracchus, ein Freund der Armen, der
ihnen zu mehrcrn Feldern verhelfen wollte, wel¬
che sonst die Vornehmen alle an sich zogen,
wurde don diesen in einem Aufstaude, nebst
drezchundert Römern erschlagen. Nun fiel
das Ansehen der Gesetze, die Ehrfurcht gegen die
Obrigkeit, dre Liebe des Vaterlandes, und noch
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