120 
Asiatische Türkey. 
Tempels, daß ihre zweyhundertjahrige Arbeit, ihre 
unbeschreibliche Muhe und verschwendete Kosten 
wider alle ihre Absichten nicht nur Ewigkeiten nicht 
sehen, sondern der Wandrer stehen und fragen wür¬ 
de, was hie gestanden habe? Gegen das Ende des 
eilften Jahrhunderts erfuhr EphefuS mit Smyrna 
gleiches Schicksal. Ein türkischer Seeräuber, Tan- 
gripermes, ließ sich hier nieder, aber der griechische 
Adiniral, Johann Dukas, besiegte ihn in einer bluti¬ 
gen Schlacht und verfolgte die fliehenden Türken. 
Im Jahr . 306 war Ephesus eine der Städte, die 
von den Erpressungen des Großherzogs Roger lit¬ 
ten, und zwey Jahr hernach ergab sie sich dem Sul¬ 
tan Sayfan, welcher künftigen Eroberungen vorzu¬ 
beugen, die meisten Einwohner nach Tyriaeum ver- 
f hke, und sodann ermorden ließ. Nach dieser Zeit 
ist die Geschichte dieser Stadt unzuverlaßig, und 
allem Ansehen nach muß Ephesus ein i)rt geworden 
seyn, der seinen Nachbarn wenig interessant gewesen 
ist. Als nun der Einwohner wenig und die Mauer 
des Lysimachuö zu weitlauftig zur Vertheidigung, 
für eine Ausbesserung aber zu baufällig schien; so 
fanden sie es für zuträglicher, der Stadt durch Auf¬ 
führung einer gemeinen Mauer einen engern Umfang 
zu geben. Die jetzigen Ephefer sind einige griechische 
Bauern, die in der äußersten Armseligkeit, Abhän¬ 
gigkeit und Unempfindlichkeit leben. Als Reprä¬ 
sentanten eines glorreichen Volkes bewohnen sie die 
Trümmern feiner vormaligen Größe; einige die 
Grotten der prächtigen Gebäude, die es aufführte; 
andre die Gewölber unter den Stadium, das einst 
die gedrängte Scene seiner Vergnügungen war; 
und noch andre die Gräber an dem gähen Absturz, 
die seine Asche verwahrten. Sie lag schon in der 
Asche und Ruinen, alö der Kaiser, Justinian, Kon- 
siantinopel mit ihren prächtigen Statuen anfüllte, 
u»'d
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.