Das Thierreich. 
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reo, damit kein Arbeiter den andern hindere; denn sie har 
ben allemal so viel Raum, daß zwey Bienen bequem einan, 
der vorbeygehen können. Während der ganzen Arbeit 
führt die Königin die Hauptaufsicht und belebt die ganze 
Gesellschaft mit ihrer Gegenwart: und ist diese geliebteund 
geehrte Person vorhanden, so arbeitet jeder Unterthan mit 
Freuden, und das ganze Gebäude, daS gemeiniglich aus 
sieben Tafeln besteht, worin zoooo Zellen zu Honig- und 
2OOO zu Brutzellen bestimmt sind, dies ganze, große, er/ 
staunliche Werk ist in wenig Wochen völlig fertig. Das 
Wachs in einem solchen Stock wiegt zwey bis dritthalb 
Pfund; das Honig aber 20 bis 25 Pfund. Die Bienen 
wohnen nicht in den Zellen, wie ihr glaubet; sondern sie 
halten sich zwischen den Tafeln auf: da hängen sie, eine an 
der andern, so wie sie thun, wenn sie schwärmen. Zn ei/ 
ner solchen Lage ruhen sie aus, und so schlafen sie auch im 
Winter. Nicht wahr, lieben Leser und Leserinnen, das 
fleißige Bienchen beschämt manchen unter Euch in der Liebe 
zur Arbeitsamkeit und im Gehorsam gegen die Eltern. Und 
doch ist sie nur ein Thier, ein Insekt, ein kleines unanr 
sehnliches Insekt. 
Ein anderes Hauptgeschäft der Biene ist die Sorge 
für ihre Jungen. Ich habe Euch schon gesagt, Kinder, 
die Königin ist zugleich Mutter des Volks. Sie hat in ihr 
rem Leibe so viel Eyer, daß sie derselben in Zeit von sieben 
bis acht Wochen 10 bis 12000 legt; ordentlicher Werse aber 
erstreckt sich ihre Anzahl im Zahr auf 40000. Wenn das 
wichtige Geschäfte des Eyerlegens eintritt, erscheint sie, von 
zehn bis zwölf ihrer Bedienten umgeben. Ihr ernsthafter, 
gravitätischer Gang giebt zu erkennen, daß sie eine wichtige 
Handlung vorhabe, und alles erweist ihr Ehrfurcht. In 
jede
	        
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