Di§ Geschichte nach Christi Geburt. 41z 
und zu alten Sitten so berühmten Theils der Nation. Er 
sammlete einige Tausende von ihnen und war so glücklich, 
den Tyrannen seines Vaterlands zu verjagen. AuS Dank¬ 
barkeit wählten die Schweden ihren Retter anfänglich 
zum Relchsvorsteher, bald drauf aber im Jahr rZ2g 
zu ihrem König. So wurde also nun die calmansthe 
Union getrennt, Schweden in seine alte Unabhängigkeit 
gesetzt und der Grund zu neuer Stärke des Staats ge¬ 
legt. Dem Beglücker seines Reichs bot sich gar bald ei¬ 
ne neue Gelegenheit an, seine Liebe für dasselbe thätig 
zu zeigen. Awey gelehrte junge Schweden, dif Brüder 
Oluf und Lorenz Peterson, die in Wittenberg Luthers 
Unterricht genossen hatten, kehrten jetzt in ihr Vaterland 
zurück und trugen die beym großen Wiederhersteller der 
Wahrheit gesammelten Lehren mit unerschrockenem Muthe 
vor. Gustav schenkte ihnen völligen Bcyfall, und such¬ 
te von dem Augenblicke an Gelegenheit, die evangelische 
Religion im Reiche zu verbreiten. Er verfuhr bey die¬ 
sem Geschäfte mit eben so viel Klugheit, als Liebe, denn 
er brauchte nicht im mindesten gewaltsame Mittel. Im 
Gegentheil belehrte er oft selbst das Volk über die Noth- 
wendtgkeit, Gott vernünftiger, als bisher geschehen, zu 
verehren. Nur alsdann konnte er scharf werden, wenn 
die Bischöfe auS dummen Stolze sich seinen wohlthatigen 
Bemühungen widersetzten. Einmal lud der damals noch 
katholische Bischof von UpfiÜ den König zu sich, und 
setzte sich, als er den vornehmen Gast bcwirthete, auf 
einen eben so hohen Thron, als der königliche war; auch 
ließ sich der unhöfliche Wirth sogar noch prächtiger bedie- 
neu als der König, und trank ihm, um die Ungezogen¬ 
heit aufs höchste zu treiben, folgende übermüthige Ge¬ 
sundheit zu: Unsere Gnaden bringen eö Eurer Gna¬ 
den zu einem guten Jahre zu! Aber der König ant¬ 
wortete dem tollen Pfaffen lächelnd: Ulster? Gnaden 
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