Frage 26—27.
b) Durch welche Männer und welche Maßregeln er¬
folgte sie?
*c) Welche Wirkungen hatte sie in politischer und
kultureller Hinsicht?
a) Unter Vollendung der Demokratie in Athen versteht
man die Beteiligung sämtlicher Bürger am Staatsleben und
ihr Anrecht auf Bekleidung der meisten Ämter, ferner den
Übergang der richterlichen Gewalt in ihrer Hauptsache und
der Staatskontrolle an das Volk (<5 xjjqcos rfs xprfcpov
Aristoteles, ’A&ijvalaiv noXireia).
b) Sie erfolgte durch Ephialtes und Perikies. Die wich¬
tigsten Maßregeln sind I. der Sturz des Areopags als Staats-
aiSsichtsbehörde (460) und die Übertragung dieser Befugnis
an das Geschworenengericht (fiXiala) und 2. die Einführung
des Ratsherrn- und Richtersoldes.
*c) Die vollendete Demokratie wirkte in politischer Hin¬
sicht zerstörend, indem sie den Staat zum Gegenstand der
Ausbeutung durch die Menge machte und bedeutende Persön¬
lichkeiten selten lange ertrug, in kultureller Hinsicht fördernd,
indem sie den Talenten, besonders auf geistigem Gebiet, freie
Bahn gab.
26. Welche Ziele verfolgte Perikies in seiner auswärtigen
Politik?
Perikies suchte zunächst Sparta auch auf dem Festlande
lahmzulegen, indem er Argos, Megara, Böotien an sich zog.
Als dies mißlang, erkannte er (445) die Vorherrschaft Spartas
auf dem Festlande an (Dualismus! vgl. unten Frage 235),
suchte dagegen die Athens zur See um so mehr zu stärken
(Umwandlung des Seebundes in ein attisches Reich s. o. Athen
eine mit dem Meere verbundene Lagerfestung. Kolonien als
Stützpunkte für die Getreideversorgung von Westen und
Norden [Thurii und Amphipolis]).
27. Welche Kulturleistungen knüpfen wir an den Begriff
des Perikleischen Zeitalters?
Das Perikleische Zeitalter umfaßt die Blüte der bilden¬
den und redenden Künste in Athen. Baukunst: Ausbau der
Akropolis (Parthenon 447—38, Propyläen 437—34), später
Erneuerung des Erechtheions, in der Stadt das sog. Theseion.