Metadata: Der deutsche Krieg von 1866

208 
schnuungsweise ward auswärts") vollständig wahrheits¬ 
getreu berichtet: „Die Preußen leben gerade jetzt in ähn¬ 
licher Stimmung wie im Jahre 1813. Nach fünfzig 
Fricdensjahreu glüht dort im Volke wie im Königshause 
das begeisterte Gefühl auf, daß die Tage gekommen find, 
wo das jetzt lebende Geschlecht sich zu opfern hat für 
eine gute Zukunft. Zum zweiten Male sind sie Führer 
und Vertreter der deutschen Interessen geworden, unter 
ungünstigen Verhältnissen gegen eine ungeheure lleber- 
macht. Aber eS scheint das Schicksal dieses Staates, 
in der Noth sich seiner Tüchtigkeit und seines Berufes 
bewußt zu werden." — So die Bevölkerung in der Heimath, 
so die Männer in Waffen, die frohen Muthes vernommen 
hatten, daß das Waffenspiel, von dem Uebelwollen Oester¬ 
reichs und seiner Verbündeten hervorgerufen, nun auch 
mit Ernst zu Ende geführt werden sollte, trotz der fran¬ 
zösischen Einmischung! — Man wußte, Oesterreich allein 
schon verfüge noch über starke Heereskräfte, mau wußte, 
die in seinem Kampfe gegen Italien siegreich gewesene 
österreichische Süd-Armee werde herangezogen, um gegen 
die Preußen verwandt zu werden, man wußte, Süd¬ 
deutschland stehe in Waffen, man war mit Mißtrauen 
gegen Napoleon erfüllt —: alles dies aber diente zur An- 
seueruug, nicht zur Dämpfung des Muthes. Diejenigen 
kennen die Preußen schlecht, die da meinen, Gefahr beuge 
sie! Eins fühlte sich das preußische Volk in Waffen und 
am häuslichen Heerde mit seinem Könige darin, daß die 
gewonnenen Siege weiter verfolgt, jeder Gefahr die Stirn 
geboten werden müsse. Das Heer eines Staates von 
noch nicht zwanzig Millionen Einwohner suchte das zweite
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.