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Noch volksmäßiger und wirksamer waren die Helden- und
Spottlieder von Arndt, z. B.
„Laßt brausen, was nur brausen kann,
In hellen, lichten Flammen!
Ihr Deutschen Alle, Mann für Mann,
Für's Vaterland zusammen!
Und hebt die Herzen himmelan
Und himmelan die Hände,
Und ruset Alle, Mann für Mann:
Die Knechtschaft hat ein Ende!"
Ferner find von Arndts Liedern noch der Erwähnung Werth p
Das Lied von Schill: „Es zog aus Berlin ein tapferer Held !" k.,
von Gneisenau: „Bei Kolberg auf der grünen Au!" rc. und
von Blücher: „Was blasen die Trompeten? Husaren heraus !" rc.
Diese und ähnliche Lieder zündeten das Feuer in vielen deutschen
Herzen und rissen zu kühnen Thaten fort. Demselben ächt deutsch
gesinnten Sänger verdanken wir auch unser Nationallied: „Was
ist des Deutschen Vaterland?" in welchem die Antwort lautet:
„Soweit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel
Lieder singt!
Das soll es sein! Das soll es sein! Das, wackrer Deutscher,
nenne dein!"
Der Freiheitskampf beginnt.
Der Kaiser Napoleon, welcher auf einem Schlitten aus
Rußland nach Paris geflüchtet war, spannte seine letzten Kräfte
an, um mit einem mächtigen Heere in Deutschland wieder auftre-
rath gestorbenen Christian Gottfried Körner, war am 23. September
1791 zu Dresden geboren. Am 15. März 1813 verließ Körner
Wien, wohin er von seinem Vater wegen seiner weitern Ausbildung
geschickt worden war, und folgte freudig Preußens Aufrufe an Deutsch- '
lands Jugend. Anfangs diente er als Fußgänger, dann aber ging er
als Adjutant Lützow's zur Cavallerie. Bei Kitzen, einem Dorfe in
Leipzigs Nähe, wurde er schwer verwundet. Nach seiner Wiederher¬
stellung begab er sich wieder zu dem Freicorps, welches damals an
der Elbe gegen Davoust focht. Am 28. Aug. 1813, auf'der Straße
von Gadebusch nach Schwerin, endete eine feindliche Kugel fenr-
Leben. Seine trefflichen Lieder sind gesammelt unter dem Titel r
-Leier und Schwert!«