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Das russische Weltreich. 
mit Kronstadt, seinem Vorhafen, einen Seeverkehr von mehr als 4 Mil¬ 
lionen Nettotonnen im Jahre. — Riga (330) an der Dünamündung mit 
ausgedehntem Schiffsverkehr (über 3 Millionen t) vor allem nach dem euro¬ 
päischen Osten. — Odessa (450) au einer geräumigen Bucht des Schwarzen 
Meeres, mit vortrefflichen Eisenbahnverbindungen und inmitten reicher Frucht¬ 
landschaften, treibt ausgedehnten Handel mit allen Landes- und Jndustriepro- 
dukten. — Rostow (125) am Don ist Getreideausfuhrhafen. — Astrachan 
(150) an der Wolgamündung hat starken Handel mit Fischen und Fischerei¬ 
produkten, besonders Kaviar. 
b) Im Binnen lande: Moskau (gegen Ick/? Million Einw.) im Mittel¬ 
punkte des Reiches und nahe einer der bedeutendsten Fabrikgegenden Rußlands, 
hat als Zentrale des russischen Eisenbahnnetzes den Binnenhandel des Reiches 
in Händen. Es ist Fabrikstadt in Moll- und Baumwoll-, Leder-, Metall-, 
Seiden-, Porzellan- und Papierwaren; treibt starke Bierbrauerei und Brannt¬ 
weinbrennerei. — Nischnji-Nowgorod (110) am Zusammenflüsse von Oka 
und Wolga und am Weg von Ost- nach Westrußland, größter russischer Markt¬ 
platz für Pelz- und Leder-, Web- und Luxuswaren, Seide und Tee. — Tula 
(135) südlich von Moskau, wichtig durch seine Eisenfabrikate und Ziergegenstände 
aus Metall. — Kiew (285) am Dnjepr, Jndustrieplatz für Zucker, Leder, Ma¬ 
schinen, Handelsstadt für alle Landesprodukte, Meß- und Wallfahrtsort. — 
Charkow (185) nahe am Don, treibt Leinwand-, Zucker- und Seifenindustrie 
und hat berühmte Pferde- und Wollmärkte.— Ssaratow (160) an der unteren 
Wolga, treibt Tabakbau, Getreide- und Salzhandel. — Kischenew (120) nahe 
dem Dnjestr, hat Handel mit Getreide, Obst, Wein. — Warschau (700) in der 
Mitte Polens an der Weichsel, Mittelpunkt der polnischen Industrie in Woll- und 
Seidenwaren, Maschinen, Zucker, Zigarren, Leder und Handelshauptplatz Polens 
für Wolle und Getreide. — Lodz (330) ist Hairptort der polnischen Baumwoll¬ 
weberei. 
4. Das außereuropäische Rußland. 
Es ist ausschließlich in Asien gelegen und hängt mit dem Mutterlande 
so innig zusammen, daß es nichts weiter als die natürliche Fortsetzung der 
Ländermasse des europäischen Rußlands darstellt. Es setzt sich aus Sibirien 
(121/2 Millionen qkm mit 6 Millionen Einw.), russisch Zentralasien (3l/2 
Millionen qkm mit fast 8 Millionen Einw.) und den Kaukasusländern 
(470 000 qkm mit 9i/2 Millionen Einw.) zusammen. 
^a) Sibirien. Es ist ein Land der Zukunft. Seine lvelt- 
wirtschaftliche Bedeutung, die gegenwärtig nicht allzu hoch ange¬ 
schlagen werden darf, ist eng an die kulturelle Entwickelung Rnß- 
la n dsinEuropagek nü pst. Denn mitdiesem ist Sibiriensost ark 
verwachsen wie kein anderer europäischer Kolonialbesitz mit 
seinem St am ui lande. Es bildet zwar eines der abgeschlossensten Natur¬ 
gebiete der Welt. Denn im Norden bespült es das Eismeer. Im Osten ist 
die Küste des Stillen Ozeans nur 4—5 Monate eisfrei und türmt sich das 
Chingangebirge nach China zu auf. Im Süden sperren es die sibirisch-mongo¬ 
lischen Grenzgebirge ab (der metallreiche, bis 3000 m hohe Altai, das gra¬ 
phithaltige Sajanische Bergland und die walddüsteren Jablonoihöhen), hin¬ 
ter denen sich die Wüste Gobi und die unwirtsame Dsungarei auftun. Aber