Haufen errichten (1520 den io. Decbr.), und verbrannte
die pabstlichen Befehle und die wiver ihn erlassene Bann¬
bulle öffentlich. Zu dieser Feierlichkeit,, die früh 9 Uhr
statt fand, halte er die ganze Universität Wittenberg cin-
geladen, die auch zahlreich erschien. Freilich konnte da¬
durch an sich wenig gewonnen werden; aber er wollte da-.
mit kund thun, daß von nun an eine Aussöhnung mtt dem
Pabst kaum mehr denkbar sey°
§• 9.
Der Reichstag zu Worms (1521.)
Der erwählte neue Kaiser, Karl V., wurde jetzt vom
Pa bst dringender als je angegangen, die lutherische Ketze¬
rei mit aller Gewalt zu unterdrücken. Der Kaiser fand
sich dabei in Verlegenheit. Wegen der deutschen Fürsten,
vorzüglich wegen des Churs. v. Sachsen, Friedrich des
Weisen, auf dessen Empfehlung er Kaiser geworden war,
wollte er nicht geradezu gegen Luthern streng verfahren;
aber auf der andern Seite wünschte er doch, auch den
Pabst nicht zum Feind zu haben, da er dessen Freund¬
schaft brauchte. Es wurde daber zu Worms'ein Reichs¬
tag angeordnet (1521), und man wupde. Ess^LuthLra
dahin kommen zu lassen. Es erging den 6. Marz eine
feierliche Einladung an ihn, innerhalb 21 Tagen in
Morms zu erscheinen. Eö wurde ihm ein sicherer Geleits-
brief vom Kaiser und von den Fürsten zugestellt, durch
deren Lander er reisen mußte. Auch wurde ihm ein kai¬
serlicher Herold *) als Begleiter mitgegcben. Luthers
*) So hieß ehemals ein Gesandter im Kriege, dessen Per¬
son heilig und unverletzlich war. Heut zu Tage versteht