Full text: Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus

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derte das Volk vom Hohenpriester Samuel einen sicht¬ 
baren König, wie die andern Völker hatten, und erhielt 
den tapfern und stattlichen Saul, den Sohn Kis, 
der aber mit Samuel zerfiel und nach einer unglück¬ 
lichen Schlacht mit den Philistern, dem von Samuel 
heimlich gesalbten David durch Selbstmord Platz 
machte (1055). David, König und Psalmendichter, , 
war auch glücklicher Feldherr; eroberte Jerusalem wlt 
der Burg Zion und bereitete einen Tempelbau vor, der 
das Nationalheiligthum der Bundesladeaufnehmen sollte. 
Nach manchem, durch seine Vielweiberei veranlaßten, 
Familien-Kummer Davids, tritt ums I. 1015 der 
prachtltebende und weise Salomo, sein Sohn, die 
Negierung an, baut den berühmten Tempel, und Pal, 
myra, legte aber durch seine verschwenderische und 
drückende Serailregierung den Grund zum Verfalle des 
Reiches. Denn nach seinem Tode (um Y7Z) blieben 
nur 2 Stämme (Reich Juda) seinem despotischen Sohne 
Nehabeam treu, wahrend 10 Stamme sich Zerobeam 
zum Könige wählten und das Reich Israel, mit der 
Hauptstadt Samaria, gründeten. Nach manchen trau¬ 
rigen Schicksalen, die auch die wenigen bessern Kö¬ 
nige, und Propheten wie Elias, Jesaias, Jeremias, mit 
der Belebung der Messiasidee, nicht abwenden konnten, 
wurde Israel schon 722 und Juda 588 vor Ehr. eine 
Beute der Assyrischen und Babylonischen Reiche. Der 
Kern des Volkes wurde auf 70 Jahre nach Babylo¬ 
nien verpflanzt, bis Cyrus die Rückkehr verstattete. i 
Nördlich von Palästina, in einem schmalen Küsten¬ 
striche Syriens, wohnten die Phönizier. Nicht Welt¬ 
reiche und Weltreligionen gingen von ihren zahlreichen 
und fast übervölkerten Städtegebieten aus, wohl aber 
der Welthandel oder der Waarentausch zwischen den 
Produkten Asiens, Afrikas und Europas. Der Libanon 
lieferte ihnen das Holz zur Schifffahrt, die, wie fast 
überall, so auch bei ihnen, erst blos Seeräuberei ge¬ 
wesen war. Sidon und Tyrus, die wichtigsten dieser 
Städte, gründeten an wohlgelegenen Orten der Mit- 
telmeerküsten Colonien, (so in Afrika, Sicilten, Spa¬ 
nien, Griechenland u. s. w.). Sogar einen Theil 
Afrikas und Europas umschifften sie längst den Küsten.
	        
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