Full text: Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien

88 Alke Geschichte. 2. Zeitr. 2. Abschn. 
j. 2. Geschichte von China. 
Chi na's Geschichte kennen wir in einem völligen Zu¬ 
sammenhänge aus seinen eignen Schrifstellern. Seine älteste 
Geschichte ist eine Sammlung von Fabeln. Nach derselben re- 
gierten über China durch mehrere Millionen Jahre die Lien- 
Hoang - Schi, oder Götter, und die Ti ¿ Hoang - Schi und 
Kiehu - Tehu - Schi, fabelhafte Königsfamilien. Der Gesetz¬ 
geber Fo - Hi gehört zu den letzten. Das keineLweges zuver¬ 
lässige Buch Schu-King fängt mit Aao, aus der Famille U- 
Ti, an, um 1628 (v. Ehr. 2z55). Die folgenden Kaiserhäu¬ 
ser aus diesen fabelhaften Zeiten sind: die Hia, 1776; Schu- 
ang, 2216; Tschehu, 2862; Tong-Schehu, 3301. Erst 
mit dieser Dynastie fängt mit dem ersten echten Geschichtbuche, 
der Chronik Tschün-Tsien, 3301 (v. Chr. 682), die Geschichte 
an, gewisser zu werden. — Desguignes halt die Chinesen für 
eine ägyptische Kolonie. Vielleicht war es umgekehrt. 
Zehntes Kapitel. 
Geschichte von Karthago. 
Í- i. ■ 
Karthago, oder Karthada, ist eine von Phöniciern zu 
einer ungewissen Zeit erbauete Koloniestadt. Die gewöhnliche 
Erzählung schreibt die Erbauung der Stadt und des Schlosses 
der Schwester des Köitigs Pygmalion von Tyrus, der Dido 
oder Elisa zu, der Wittwe des Sigäus, die der Geiz ihres Bru¬ 
ders aus Phönicien trieb, 3098 (v. Chr. 885). Nach Dido's 
Tode schweigen die Schriftsteller über drey hundert Jahre von 
Karthago. Uni 3445 war es schon ein durch die Handlung be¬ 
reicherter Staat, der durch Eroberung von Sardinien, Kor¬ 
sika und Malta, durch Kolonieen in Spanien und den Besitz der 
glücklichen Inseln, Meisterin den dortigen Meergegenden wur¬ 
de. 3475 (v- Ehr. 508) schloß Karthago mit den Römern ei¬ 
nen Handlungs-Traktat. Seine fehlerhaften Kriegseinrichtun¬ 
gen brachten schon 3453 (v. Chr. 530) einen innern Krieg ge¬ 
gen den General Machaus hervor. 
2. Sicilianische Kriege. 
Wir haben erzählt, wie die Karthager sich frühzeitig Be¬ 
sitzungen auf Sicilien erwarben. Sie machten sich von der Tri-
	        
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