244 Mittlere Geschichte. 2. Zeitr. i. Abschn.
Zweyres Kapitel.
Geographische Stellung der Nationen.
1. Europa.
^um morgenländischen Kaiserthume gehörte noch ein Theil von
Tyracien, Maceoonien, C'pirus und Griechenland. Zwischen
dem Tanais und Borysthenes von der Meerküste nach Nordwest
weit ausgedehnt, wohnten Chazaren; von ihnen bis an die
Donau die Petscheneger; südwärts von diesen die Vulgaren und
Machen; am Ausflüsse der Donau, Ungern, die darauf in
Groß-Mähren einrückren; gegen Süden und Westen von ih¬
nen , slavifthe Nationen. Zm dreizehnten Jahrhundert fehlen
sich Mongolen um den Don und Palus Mäotis fest. Die
kleinen Staaten in Italien veränderten ihren Umfang so oft,
daß ihre Namen keine feste Bestimmung haben. Der nord¬
westliche Theil gehörte zu dem burgundischcn Reiche; der süd-
> liche und Sicilien waren Provinzen des morgenländischen Kai¬
serthums, bis Araber das letzte, und darauf Normänner alle
beide eroberten. Zn Spaniens südlichem Theile wohnten Ara¬
ber, aber die Christen breiteten sich immer weiter aus. Zu
der Grafschaft Barcelona und dem Königreiche Navarra ge¬
hörten Länder in Süd-West-Frankreich. Zn England wun¬
derten viele Dänen und Normänner ein. Das übrige und
Schottland blieben unverändert. Zn Irland ließen sich Nor¬
männer und Engländer nieder. Die Theilung der fränkischen
Monarchie legte den Grund zu der Gestalt des Mittlern Eu¬
ropa. Das Land von den Ufern der Garonne bis an die Maas
und Saone war das eigentliche Frankreich. An der Nordwcst-
küste hatten sich Dritten und Normänner niedergelassen. Die
Wohnsitze der alten Burgunder machten wieder einen besondern
Staat, das Königreich Burgund, aus. Alle Länder zwischen
der Maas, der Mosel und dem Rhein hießen anfangs Lothrin¬
gen , bis diese Benennung sich immer enger und endlich auf das
spätere Lothringen zusammen zog. Von dem Rhein bis an die
Elbe reichte Deutschland. Die Alpen machten gegen Süden,
die Eyder gegen Norden seine Gränze. Disthümer, Grafschaf¬
ten, Gauen gaben emzelnen Gegenden den Namen, bis die
Geschlechter, denen sie gehörten, die Gauen-Namen verdräng¬
ten, vornehmlich nach Zersplitterung der Herzogthünier. Die
slavischen, lettischen und finnischen Nationen blieben in ihren
im vorigen Zeiträume beschriebenen Wohnsitzen. Vom bothni-
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