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verwischen. Sechzehn bewährte Senatoren bildeten einen Neichsrath, bei
den Truppen wurden strenge und kriegskundige Männer angestellt, die Sol¬
daten selbst zum Gehorsam und zur Ordnung angehalten. Dieß wurde
vornehmlich von seiner Großmutter Moesa und seiner Mutter Mammäa
bewirkt, denn Alexander selbst war noch unmündig, und beim Antritte sei¬
ner Negierung erst siebzehn Jahre alt. In der Weise, wie seine Regierung
begonnen hatte, setzte er sie dann mit Selbstständigkeit fort. In den drei¬
zehn Jahren seiner Herrschaft genoß das Reich Ruhe und Sicherheit von
Innen, von Außen aber hielten die nachdrücklichen und wohlberechneten
Unternehmungen des römischen Heeres die Barbaren von den Grenzen ab.
Die Perser wurden zuerst beschwichtigt, sodann wandte sich Alexander auch
an den Rhein, wo die Alemannen alle Städte und Lager der Römer an¬
gegriffen hatten. Er begnügte sich damit, einen Vortheilhaften Frieden zu
schließen, weil er einsah, daß dem römischen Reiche Friede und Ruhe besser
sei, als blutige Kriege, in welchen die allgemeine Wohlfahrt in die Hände
der Soldaten kam. Allein eben diesen gefiel die Mäßigung des edlen Kai¬
sers nicht; sie ermordeten ihn daher im Lager bei Mainz mit seiner Mut¬
ter und riefen einen rohen Thracier, den Maxi minus, zum Kaiser aus.
Er war von ganz niedriger Herkunft und hatte sich als gemeiner Soldat
durch seine körperliche Größe und Stärke so ausgezeichnet, daß man ihm
mährchenhafte Dinge nachsagte. Er sollte ein Riese von neun und einem
halben Fuß Länge sein, der täglich einen halben Centner Fleisch hätte ver¬
zehren und einen Eimer Wein hätte trinken können; der im Stande ge¬
wesen wäre, sogar Bäume zu entwurzeln, beladene Frachtwagen fortzuziehen,
Kieselsteine mit den Fingern zu zerreiben. Dieß Alles deutet nur auf seine
rohe Natur und außerordentliche körperliche Kraft, die er besaß. Wild und
grausam war auch sein Gemüth; Morden und Mordenlassen war sein Ne¬
gieren, Verwüstung und Blutvergießen sein Kriegführen. Am schwersten
traf sein Arm das deutsche Volk am Rheine, das er bis in die Wälder
verfolgte, und, so weit er gelangen konnte, aufs Grausamste behandelte.
Endlich siel auch er unter den Schwertern der Soldaten, die seiner Grau¬
samkeiten müde waren. Nachdem mehre vom Senate erwählte Kaiser schnell
nach einander gewechselt hatten, behauptete sich endlich der Feldherr Phi¬
lipp, ein Araber, auf dem Throne, — merkwürdig dadurch, daß er im
Jahre 248 das tausendjährige Jubiläum der Stadt Nom feierte. Bei diesem
Feste dauerten die Schau- und Kampfspiele, Zechgelage und Gastmähler
drei Tage und drei Nächte, verbunden mit einer Pracht und einem Auf-
wande, der bis zur höchsten Verschwendung und Ausschweifung gesteigert
war. Elephanten, Tiger, Löwen, Leoparden, Hyänen, Giraffen, Elennthiere,
sogar ein Nilpferd und ein Nashorn erschienen im Circus. Doch konnte
sich Philipp weder durch seine Tapferkeit, noch durch seine Freigebigkeit län¬
ger als fünf Jahre auf dem Throne erhalten; auch er war ein Opfer un¬
bändiger Soldaten. Ehrenvoller starb sein Nachfolger Decius, er siel mit