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Des Alterthum cs
II. Periode.
Von Alexander bis Christus,
oder von der mazedonischen Weltherrschaft bis zur Stiftung des
Christenthumes,
d. i. vom Jahre 533 vor—i nach Christus.
552 Jahre.
tz. 47. Mazedonien.
336 Nachdem Alexander den Thron von Mazedonien bestie¬
gen hatte, züchtigte er zuerst die Mörder seines Vaters;
dann ließ er sich auf einem Reichstage zu Korinth den
Oberbefehl über die Griechen gegen die Perser übertra¬
gen. Aber noch waren nahe Feinde zu besiegen — die
Illyrier und Thrazier, wie auch die Lhebaner und
Athener, die sich, des mazedonischen Joches müde, em¬
pört hatten.
Alexander schlug alle seine Feinde, und rächte sich ganz
besonders schrecklich an den Thebanern, deren Stadt er
gänzlich zerstörte; nur das Haus des Dichters Pindar
blieb verschont, und die Griechen mußten ihn zum zweiten
Male als obersten Feld Herrn erkennen.
Nun endlich begann er den kühnen Eroberungszug
gegen Persien. Anti pater ward als Reichsverweser in
334 Mazedonien gesetzt; der König zog 334 vor Ehr. mit 35.000
Mann bei Sestos über den Hellespont. Seine ersten Feld¬
herren waren: Clitus, Parmenio und Hephästion;
der letzte auch des Königs vertrautester Freund.
Am Granikus in Klein-Asien stößt er auf die un-
333 gleich stärkern Perser, schlägt sie, und gewinnt so ganz Klein-
Asien. Auf seinem Zuge durch dieses Land löste er den be¬
rühmten gordischen Knoten durch einen Säbelhieb. Bei
Jssus erwartete Darius der III. den jungen Helden mit
einem ungeheuerN Heere.
333 Aber auch hier siegte Alexander, und eroberte das ganze
feindliche Lager mit ungeheurer Beute und der Familie
des unglücklichen Darius, der selbst nur mit Mühe der
Gefangenschaft entronnen war. Die geschlagene Armee des¬
selben eilte in wilder Flucht dem Euphrat zu.