16
Leiden führen zu Gott.
Nun machte er sich das Feuer recht zu nutze, trock¬
nete seine Kleider an demselben u^ld briet einen Theil
der Schildkröte. Sie schmeckte ihm herrlich, nur be¬
dauerte er, dass er kein Salz dazu hatte. Vielleicht,"
dachte er, „findest du dieses auch." Er ging am Ufer
des Meeres umher und fand wirklich, dass zwischen
den Steinen, die am User lagen, von dem Seewasser,
das bisweilen herausgetrieben worden und.von der
Sonne vertrocknet war, etwas zurückgebliebenes Salz
sich befand. Er sammelte es begierig und dachte aber¬
mals: „Wie gut ist Gott! auch in des Meeres Wasser
legt er Mittel zu unserer Erhaltung.^
Eine Zeit lang trank er das Wasser, welches vom
Regen hier und da stehen geblieben war; das vertrock¬
nete aber, und er sing an zu besorgen, dass er würde
vor Durst umkommen müssen. Betrübt schlich er umher,
suchte Wasser und fand es nicht. Endlich bemerkte er,
dass es unter seinem Fuße feucht wurde. Diese Feuch¬
tigkeit, dachte er, muss doch aus einer Quelle kommen.
Er ging weiter, und kam an einen Berg, an dessen
Fuße eine Helle Quelle hervorsprudelte. Da hatte man
die Freude sehen sollen! Er schöpfte daraus begierig
mit seinen Handen und rief aus: „Dank sei dir, All-
* gütiger! der du diese Quelle geschaffen und mir damit
mein Leben gerettet hast!"
So brachte er einige Wochen zu, erhielt sein Feuer,
löschte seinen Durft an der Quelle und stillte seinen
Hunger mit Schildkröten, deren er noch einige fand.
Einmal ging er umher, bestieg eine Anhöhe, sah sich
um, und — Gott, wie ward ihm! — er erblickte Men¬
schen, Europäer. Er sprang hoch empor vor Freuden,
stürzte die Anhöhe herab, lief den Leuten entgegen, siel
ihnen um den Hals und weinte und bat, dass sie ihn
mitnehmen sollten. Sie thaten es gern und brachten
ihn an das Schiff, aus dem sie gestiegen waren, und
das am Ufer vor Anker lag. Hier siel er nieder und
betete: „Gott! ich danke dir, dass du mich wieder zu
Menscben geführt haft, in deren Gesellschaft man so
viel Gutes genießt!"