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lobt, und nicht wirklich mit ihm vermählet gewesen
welfl. wurde vom Kaiser Heinrich IV. in Goßlaik
zum Herzog ernannt den 25. Dec. 1070.
2) Wir haben gehört, wie muthwillig sich Kai¬
ser Heinrich IV. in Sachsen betragen, und wie will-
lührlich er die deutschen, geistlichen, und weltlichen
Fürsten behandelt habe. Er lebte unter den Augen
des Erzbischofes Albert von Bremen, der die Leitung
des jungen Kaisers übernommen, und der jugendli¬
chen lockern Lebensart desselben, und seinem unzeiti-
genHange nacbWillkühr keine Schranken gesetzt hatte.
Das Mißvergnügen der deutschen Fürsten wuchs da¬
rüber bald auf einen solchen Grad, daß sie sich, un¬
ter der Anführung der Erzbischöfe von Mainz und
Cdln, bereits im 1.1266 zu Tribur zu einer Be-
rathschlagung, wie dem Uebermuth zu steuern seyn
möchte, eigenmächtig versammelten, und dem jungen
Monarchen, als er sich den Muth nahm, ebenfalls
nach Tribur zu kommen, ins Angesicht sagten, er
müsse entweder als Kaiser abdanken, oder den Erz¬
bischof Albert entlassen. Kaiser Heinrich IV. ent¬
ließ ihn auch auf eine kurze Zeit, nach welcher aber
sein Verhalten wider die Sachsen noch schlimmer
wurde. Diese entschlossen sich errdlich das, gleich
schimpfliche, als unerträgliche, Joch abzuschütteln,
und ergriffen die Waffen. Sie riefen zugleich andre
deutsche Fürsten auf, mit ihnen sich gemeinschaftlich
zu verbinden, und Herzog welfl. war im 1.127z
im Begriff, auf ihre Seite zu tretten; allein, als bey
verschiedenen Unterhandlungen, in welche sich Kai¬
ser Heinrich IV. mit den sächsischen Ständen ein-
Ließ, diese die Wiedereinsetzung des im I. 1070 in
die Acht erklärten Herzogs Dtto II. forderten, hielt
sich