die Eiserne Krone und dann die Kaiserkrone. ^ Bald fand der tatkräftige
Herrscher überall Gehorsam, und wohl mit Recht konnte man von ihm saqen
er habe die Steigbügel Karls des Großen am Sattel. '
3. Die Erwerbung von Burgund. Herzog Ernst von Schwaben. Ru
lernen drei Kronen erwarb Konrad noch eine vierte, die von Burgund. Dieses
Königreich bestand seit mehr als hundert Jahren und umfaßte den Süd-
osten des heutigen Frankreich nebst einem großen Teile der heutigen
Schweiz. Der kinderlose König Ru do l f III. hatte schon Heinrich II. zum Erben
eingesetzt, doch der war vor ihm gestorben. Als Nachfolger des letzten
Sachsenkaisers forderte nach Rudolfs Tode Konrad die Erbschaft und er-
hielt sie auch. Jetzt gehörte dem Kaiser der ganze Alpenkranz von
Ungarn bis zum Mittelmeer, und sämtliche Alpeupässe nach Italien standen
ihm offen.
Konrad hatte die Witwe des Herzogs von Schwaben geheiratet,
die burgundische Prinzessin Gisela. Ihr Sohn ans erster Ehe,
Herzog Ernst von Schwaben, machte ihm den Besitz von Burgund
streitig, denn er war durch seine Mutter ein Nachkomme des burgundischen
Kömgsgeschlechtes. Weil er sich vorn Kaiser seines Erbes beraubt glaubte,
erhob er gegen den Stiefvater die Waffen und wurde zur Strafe auf dem
G rieb ich enstein an der Saale gefangen gehalten. Nach drei Jahren be¬
gnadigte ihn der Kaiser auf Bitten der Mutter. Aber Ernst blieb dem
Kaiser feindlich gesinnt. Als er sich weigerte, gegen seinen Freund Werner
von Kyburg zu ziehen, den der Kaiser in die Reichsacht erklärt hatte,
entsetzte ihn dieser seines Amtes als Herzog. Da machte er mit seinem
Freunde gemeinsame Sache und trug die Fahne der Empörung gegen den
Stiefvater. Konrad sandte Truppen gegen die Rebelleu. Im Kampfe gegen
diese Schar kam Ernst ums Leben. Die Sage pries den unglücklichen Herzog
als Muster der Freundestreue.
Heinrich III. 1(039 bis 1(056.
1. Der cluniazensische Kaiser. Auf Konrad folgte sein Sohn, der
schwarzgelockte Heinrich III. Er dachte in kirchlichen Dingen anders
wie sein Vater. Die cluniazensische Bewegung hatte ihn ganz und gar er«
griffen; am liebsten wäre er wohl selbst Mönch geworden; doch das vertrug
sich nicht mit der Königswürde. Er hatte von seiner Sündhaftigkeit eine
furchtbare Vorstellung, die ihn fast beständig quälte, und suchte sie durch
harte Bußübungen zu mildern. Häufig fastete er oder geißelte sich gar;
nie setzte er die Krone auf, ohne vorher Buße getan zu haben. Nach
einem Siege warf er sich in härenem Gewände in der Kirche nieder und
vergab allen seinen Feinden. Die Simonie galt ihm natürlich als etwas
Verwerfliches; er übte sie nicht, doch.forderte er sonst wie sein Vater
für sich das Recht, die Bischöfe in ihre Ämter einzusetzen.
2. Die große Macht Heinrichs. Gerade damals war das Ansehen
des Papsttums wieder tief gesunken. Zwei Männer stritten sich um
den Stuhl Petri und richteten dadurch viel Verwirrung an. Da zog
Heinrich über die Alpen und ließ durch eine Kirchenversammlung die beiden
absetzen und einen neuen wählen; es war ein Deutscher. Zugleich wurde