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464 Zehntes Hanptftück.
würde ablehnte, zum Reichsverweser ernannt, und empfieng
vvn den Lübeckern mittelst zehn wvhlgerüsteter Schiffe
Unterstützung zur See. Den 21. Juni 1523 kapitulirte
endlich die Stadt, den 23sten auf dem Reichstage zu
Streng nas wurde er nach wiederholtem Sträuben zum
Könige erwählt, und hielt nun seinen feierlichen Einzug
in die Residenz. Fast alle Burgen öffneten freiwillig die
Thore. 1524 kam unter Lübecks Vermittlung ein ewiger
Friede mit Dänemark in Malmö zu Stande. Alle, die
dem Flüchtling Wohlthaten erwiesen hatten, wurden kö«
uiglich belohnt, und eine vergoldete Krone aus dem Thurme
zu Jsala sollte den Nachkommen verkündigen, daß hier
der Stifter des Königshauses Wasa, der Urheber schwe¬
discher Größe, im Unglück Zuflucht gefunden habe.
Der rasche Erfolg des so eben berichteten Unterneh¬
mens wird nicht nur aus Gustavs Persönlichkeit und der
naturkrästigen Vaterlandsliebe seiner Schweden, sondern
auch daraus erklärlich, daß die dänischen Angelegenheiten
zu gleicher Zeit eine ganz neue Wendung genommen hat-
ten. Während Christian in Schweden an Durchführung
der calmarischen Union arbeitete, strebte er sich in Däne¬
mark einer drückenden Kapitulation zu entledigen, deren
Beschwörung beim Antritte des Regiments ihm abgefor-
dort worden war. Hiezu bedurfte er vor allen Dingen
großer Geldmittel. Nun beuteten die Hanseaten, Lübeck
an der Spitze, durch ihren monopolisirenden Handel die
ohnehin uicht überreichen Hülfsquellen des Landes fast
allein aus. Daher das Gesetz, kein deutscher Kaufmann
solle fernerhin auf dänischem Gebiete fischen, oder Ochsen
aufkaufen, oder mit Waaren umherziehen; daher die Zölle,
womit nunmehr ausländische Handelsartikel belastet wur¬
den; daher auch andere, in hohem Grade lvbenswcrthe
Maßregeln, daß man Kolonisten aus den Niederlanden
holte, um den Acker- und Gartenbau in Flor zu bringen,