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vorgewachftnen geharnischten Männern zu kämp¬
fen, und endlich den Drachen selbst, der das
Vließ bewachte, zu erlegen. Aber das alles
ward dem Jason leicht, weil ihm des Königs
eigene Tochter, die Zauberin Medea (Me-
der«), mit ihren Künsten aushalf. Sie machte
ihn fest gegen Feuer und Stöße, gab ihm einen
einschläfernden Saft für den Drachen, und ei¬
nen bezauberten Stein, den er unter die Saat
der geharnischten Männer warf, und der die
Wirkung hatte, daß sie ihren Grimm gegen sich
selber kehrten, und sich unter einander selbst zer¬
fleischten.
Jason vermählte sich hierauf aus Dankbar¬
keit heimlich mit seiner Freundin, und entfloh
mit ihr und dem Vließe in der nächsten Nacht
auf der Argo. Ihr Vater setzte ihnen nach, und
Medea, die am Ausflusse des Jster (Donau) die
fernen Segel ihres Vaters erblickte, griff zu ei¬
nem verzweifelten Mittel, um sich vor feinem
Zorne zu retten. Sie tödtete und zerstückelte
ihren kleinen Bruder Absyrtue, den sie mit¬
genommen halte, stellte Haupt und Hände auf
einem hohen Felsen aus, und streute die übri¬
gen Glieder hie und da am Ufer umher, damit
durch den jammervollen Anblick, des Vaters
Sinn von der Tochter abgelenkt, und er genö-
thigt würde, bey dem Sammeln der Glieder
feines Lieblings zu verweisen. So gewannen
die